Zink gegen Erkältung: Wundermittel oder Hokuspokus?

Susanne Roth

Zink – das neue Wundermittel gegen Erkältung? In den Apotheken stapeln sich die Präparate, die versprechen, die lästigen Schnupfennasen schneller verschwinden zu lassen. Doch hält die Zink-Wunderwaffe wirklich, was sie verspricht? Und worauf muss man bei der Einnahme achten?

Zink: Immun-Booster oder nutzloser Zusatz?

Zink ist ein wichtiges Spurenelement, das für ein starkes Immunsystem unerlässlich ist. Studien zeigen, dass Zink die Dauer und Schwere einer Erkältung tatsächlich reduzieren kann, wenn es gleich beim ersten Kratzen im Hals eingenommen wird. Aber Achtung: Einfach drauflos schlucken ist keine gute Idee. Denn zu viel Zink kann sogar schaden.

Zinkbedarf aus der Steckdose? So einfach ist es nicht!

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Frauen 7 Milligramm Zink pro Tag, für Männer 10 Milligramm. Normalerweise lässt sich dieser Bedarf durch eine ausgewogene Ernährung decken. Fleisch, Fisch, Käse und Hülsenfrüchte sind gute Zinklieferanten. Wer sich vegan ernährt oder stillt, sollte seinen Zinkstatus ärztlich kontrollieren lassen und gegebenenfalls supplementieren.

Zinkbomben: Diese Lebensmittel kurbeln dein Immunsystem an

  • Fleisch und Fisch: Rinderfilet, Lammlachse, Lachs, Sardinen
  • Käse und Milchprodukte: Edamer, Gouda, Joghurt, Quark
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen
  • Nüsse und Kerne: Kürbiskerne, Cashewkerne, Sonnenblumenkerne
  • Vollkornprodukte: Haferflocken, Quinoa, Amaranth

Zinkpräparate: Wann und wie viel?

Zinkpräparate sollten nur dann eingenommen werden, wenn ein Mangel besteht oder eine Erkältung bereits im Anflug ist. Die Dosierung sollte 10-15 Milligramm pro Tag nicht überschreiten. Am besten nimmt man Zink zu den Mahlzeiten ein, da so die Aufnahme vom Körper optimiert wird.

Achtung: Diese Zink-Killer solltest du kennen!

  • Eisen: Eisen und Zink vertragen sich nicht gut. Deshalb sollte man Eisenpräparate mit einem Abstand von mehreren Stunden zu Zinkpräparaten einnehmen.
  • Kalzium: Kalzium aus Milch und Milchprodukten kann die Aufnahme von Zink im Darm hemmen. Verzichte daher auf den geliebten Milchkaffee direkt nach der Zink-Einnahme.
  • Antibiotika: Einige Antibiotika können die Wirkung von Zink beeinträchtigen. Bespreche die Einnahme von Zinkpräparaten mit deinem Arzt, wenn du Antibiotika einnimmst.

Zink: Wundermittel oder sinnlose Geldverschwendung?

Zink ist ein wichtiger Nährstoff für ein starkes Immunsystem. Bei einer Erkältung kann die Einnahme von Zinkpräparaten die Dauer und Schwere der Symptome lindern. Allerdings sollte Zink nur gezielt und in der richtigen Dosierung eingenommen werden. Eine ausgewogene Ernährung mit zinkreichen Lebensmitteln ist die beste Basis für ein gesundes Immunsystem – und erspart dir womöglich den Griff zur Zink-Pille.

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