Zehennagel eingewachsen? Ein SOS-Leitfaden für eingrollte Nägel

Susanne Roth

Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, dass Ihr Zehennagel Ihnen den Krieg erklärt hat? Anstatt gemütlich in Ihren Schuhen zu ruhen, fühlt er sich wie ein spitzer Eindringling an, der unerbittlich in Ihre empfindliche Haut drückt? Dann leiden Sie möglicherweise an Retronychie, besser bekannt als eingewachsener Zehennagel.

Keine Panik! Mit dieser Anleitung werden Sie zum Retronychie-Experten und befreien Ihre Zehen von diesem schmerzhaften Übel.

Was ist Retronychie und wie entsteht sie?

Stellen Sie sich Ihren Zehennagel als eine Art Schutzschild für Ihr Nagelbett vor. Doch manchmal gerät dieses Schutzschild außer Kontrolle und wächst stattdessen in die Haut um den Zeh herum. Das Ergebnis: Retronychie, der eingewachsene Zehennagel.

Die Ursachen für diese Rebellion des Nagels sind vielfältig:

  • Enge Schuhe: Die Übeltäter Nummer eins! Ständiger Druck auf die Zehen durch zu enge Schuhe kann den Nagel aus seiner natürlichen Bahn lenken und zum Einwachsen führen.
  • Wiederholte Verletzungen: Stöße, Tritte oder andere Traumata können den Nagel deformieren und sein Wachstum beeinträchtigen.
  • Falsches Schneiden der Nägel: Zu kurze oder runde Nägel bieten dem Nagelbett nicht genug Schutz, wodurch der Nagel leichter einwachsen kann.
  • Fußfehlstellungen: Bestimmte Fußfehlstellungen, wie Hallux valgus (Großzehenballen), erhöhen das Risiko für Retronychie.
  • Erkrankungen: In seltenen Fällen können auch Erkrankungen wie Diabetes oder Pilzinfektionen zu eingewachsenen Zehennägeln führen.

Akute Retronychie: Alarmstufe Rot!

Befindet sich Ihr eingewachsener Zehennagel noch im akuten Stadium, sollten Sie sofort handeln, um Schlimmeres zu verhindern. Typische Anzeichen dafür sind:

  • Schmerzen: Ein pochen, stechender Schmerz im betroffenen Zeh, der sich beim Tragen von Schuhen verschlimmert.
  • Rötung und Schwellung: Die Haut um den Nagel herum ist gerötet, entzündet und kann anschwellen.
  • Eiter: In fortgeschrittenen Fällen kann sich sogar Eiter bilden.
  • Verfärbung: Die Nagelplatte kann gelblich oder weißlich verfärbt sein.

Achtung: Bei diesen Symptomen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um eine professionelle Behandlung zu erhalten. Der Arzt kann den eingewachsenen Zehennagel chirurgisch entfernen und Ihnen Tipps zur Vorbeugung weiterer Episoden geben.

Chronische Retronychie: Wenn der eingewachsene Freund zum Dauergast wird

Hat sich der eingewachsene Zehennagel in Ihr Leben eingeschlichen und will einfach nicht gehen, spricht man von chronischer Retronychie. In diesem Stadium:

  • Verdickt sich die Nagelplatte: Der Nagel wirkt dick und klobig und kann sogar schichtenweise übereinanderwachsen.
  • Verschwindet die Nagelhaut: Die schützende Hautfalte um den Nagel herum bildet sich zurück.
  • Bleibt der Schmerz: Ein dumpfer, drückender Schmerz kann den Alltag beeinträchtigen.

Auch hier ist ärztlicher Rat gefragt. Der Arzt kann die verdickte Nagelplatte abtragen und Ihnen helfen, die chronische Retronychie in den Griff zu bekommen.

Retronychie vorbeugen: So schützen Sie Ihre Zehen

Eingewachsene Zehennägel sind zwar lästig, aber mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen können Sie ihnen den Kampf ansagen:

  • Tragen Sie bequeme Schuhe: Vermeiden Sie enge Schuhe und entscheiden Sie sich für Schuhe mit ausreichend Platz für Ihre Zehen.
  • Schneiden Sie Ihre Nägel richtig: Schneiden Sie Ihre Nägel gerade und nicht zu kurz. Lassen Sie an den Ecken etwas abgerundeten Rand stehen.
  • Pflegen Sie Ihre Füße: Regelmäßige Fußpflege, einschließlich Feuchtigkeitscremes und Hornhautentfernung, kann das Risiko für Retronychie verringern.
  • Beobachten Sie Ihre Füße: Achten Sie auf Veränderungen an Ihren Nägeln oder der Haut um Ihre Zehen herum und suchen Sie bei Auffälligkeiten einen Arzt auf.

Mit etwas Aufmerksamkeit und der richtigen Pflege können Sie Ihre Zehen vor den Qualen der Retronychie bewahren und sorgenfreie Schritte genießen.

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