Hautpflege: So viel braucht deine Haut wirklich!

Mario Loewe

Überpflegen statt pflegen? So schaden zu viele Cremes deiner Haut

„Meine Haut war rot, juckte und spannte. Ich habe mich fast nicht mehr unter die Leute getraut!“ So beschreibt Sonja Sanchez ihren Leidensweg. Schuld daran war eine zu reichhaltige Pflege, die ihre Haut aus dem Gleichgewicht gebracht hat.

Periorale Dermatitis: Die Quittung für zu viel Pflege

Sonja Sanchez ist kein Einzelfall. Immer mehr Menschen leiden unter perioraler Dermatitis, einer Hauterkrankung im Gesicht, die durch Überpflege ausgelöst wird. Die Symptome: Juckreiz, Rötungen, Bläschen und Pusteln rund um den Mund.

Warum zu viel Pflege schaden kann

Unsere Haut hat ein eigenes, geniales Schutzsystem: Die Epidermis. Sie produziert Talg und Milchsäure, die zusammen für einen sauren pH-Wert sorgen. Dieser saure Schutzmantel hält Krankheitserreger fern. Doch zu viele Cremes und Öle stören dieses Gleichgewicht.

Fetthaltige Cremes blockieren die Hautporen

„Cremes und Öle verschließen die Hautporen und verhindern, dass Wasser verdunstet. Die Haut quillt auf, die Barrierefunktion wird schwächer und Krankheitserreger haben leichtes Spiel“, erklärt Prof. Dominique Lunter, Pharmazeutin an der Universität Tübingen.

Gesichtsreinigung: So geht’s richtig!

Trotz der Gefahren durch Überpflege: Ganz auf Reinigung und Pflege verzichten sollten wir nicht. Experten raten zu einer auf den Hauttyp abgestimmten Routine:

  1. Morgens und abends reinigen: Mit einem pH-sauren Syndet, also einem Reinigungsprodukt mit saurem pH-Wert.
  2. Cremen: Je nach Bedarf: Fettige Haut braucht keine zusätzliche Creme, trockene Haut hingegen profitiert von einer Feuchtigkeitscreme.
  3. Hauttyp bestimmen: Welcher Hauttyp bin ich? Ein Dermatologe kann helfen, verschiedene Hauttypen im Gesicht zu erkennen.
  4. Jahreszeit beachten: Im Winter kann eine reichhaltigere Creme sinnvoll sein.
  5. Weniger ist mehr: Lieber zu wenig als zu viel cremen! Die Haut braucht keine Unmengen an Pflegeprodukten.

Fazit: Gesunde Haut braucht kein Arsenal an Cremes

Regelmäßige Reinigung mit einem pH-sauren Syndet und eine passende Creme bei Bedarf – mehr braucht gesunde Haut nicht! Lassen Sie sich nicht von der Vielzahl an Cremes und Seren auf dem Markt verwirren. Hören Sie auf Ihre Haut und pflegen Sie sie mit Bedacht.

Mehr zum Thema:

  • Was bringt Hyaluron in Gesichtscremes?
  • Expertinnen aus dem Video:
    • Dr. med. Claudia Borelli, Dermatologin am Uniklinikum in Tübingen
    • Prof. Dr. Dominique J. Lunter, Pharmazeutin an der Universität Tübingen

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