Leichtes Zunehmen ohne mehr zu essen? Das kennen viele Frauen in den Wechseljahren. Der Stoffwechsel spielt verrückt und plötzlich zieren Hüfte und Bauch zusätzliche Pfunde. Die einst so geliebte Taille verschwindet, der Po wird flacher und der Busen verändert sich.
Besonders Frauen, die immer stolz auf ihre Figur waren, leiden unter diesen Veränderungen. Der Körper scheint zu sagen: „Du wirst älter, du bist keine junge Frau mehr.“ Doch wer sich mit diesen Klischees auseinandersetzt und seine eigene Einstellung zu den Veränderungen findet, kann diese neue Lebensphase ganz anders erleben.
Früher galten Frauen in den Wechseljahren oft als unattraktiv und unsinnlich. Doch dieses Bild ist längst überholt! Heutzutage sind 50-jährige Frauen fit, attraktiv und selbstbewusst. Sie tragen keine „Sack-und-Asche-Kleidung“ mehr, sondern unterstreichen ihre Persönlichkeit mit stilvoller Mode.
Es ist also höchste Zeit, auch die körperlichen Veränderungen der Wechseljahre neu zu bewerten. Ja, man hat vielleicht ein paar Pfunde mehr auf den Rippen und die Taille ist nicht mehr so schlank wie früher. Dafür hat man aber auch unendlich viel Lebenserfahrung, kennt seinen Körper genau und darf ihn so annehmen, wie er ist.
Viele Frauen haben Kinder geboren, und auch das hinterlässt Spuren an der Figur. Gegen diese natürlichen Veränderungen anzukämpfen macht wenig Sinn. Für manche Frauen kann es zwar gut sein, ein paar Pfunde zu verlieren, um sich wohler zu fühlen. Doch die grundlegenden Veränderungen des Körpers lassen sich ohnehin nicht rückgängig machen.
Das Zauberwort heißt Toleranz – nicht gegenüber anderen, sondern gegenüber sich selbst. Frauen sollten ihren Körper nicht als Feind betrachten, sondern als Freund. Dieser Freund ermöglicht es uns zu leben, zu lachen, Fahrrad zu fahren, zu hüpfen, zu rennen und zu lieben. Da kann man ihm doch ein paar Pölsterchen verzeihen.
Unsere Körperformen spiegeln unser Leben wider, mit all seinen Höhen und Tiefen. Sie zeigen, dass wir Kinder geboren haben, dass wir gutes Essen genießen und dass wir ein erfülltes Leben geführt haben.
Ändert man seine Einstellung zum eigenen Körper und geht gnädig und wohlwollend mit ihm um, kann man auch herausfinden, welches Gewicht sich für einen selbst am besten anfühlt. Wohlfühlen bedeutet nicht, dem gängigen Schönheitsideal des makellosen Körpers zu entsprechen. Wohlfühlen bedeutet, sich so bewegen zu können, wie man es möchte, und so zu leben, wie es einem guttut. Wohlfühlgewicht heißt, zufrieden zu sein. Es heißt, sich nicht in eine enge Jeans quetschen zu müssen, sondern ein tolles Kleid zu kaufen, das dem Bäuchlein Platz lässt.
Wohlfühlgewicht bedeutet, selbst zu bestimmen, wie man aussehen möchte und was einem guttut. Die Forderungen, Vorstellungen und Wünsche anderer kommen erst an zweiter Stelle.
Ändert man den Blick auf sich selbst in dieser Weise, kann man dem Schlankheitswahn leicht trotzen.
Eine große Hilfe dabei, seinen Körper einfach anzunehmen, kann Achtsamkeitstraining sein. Dabei nimmt man sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit in einer ruhigen Umgebung. Dann nimmt man jeden Teil seines Körpers ganz bewusst wahr, spürt die Durchblutung und die Wärme. Man achtet auf die Körperreaktionen, die auftauchen, ohne zu forcieren oder zu bewerten. Einfach nur wahrnehmen.
Diese meditationsähnliche Übung verbessert das Körpergefühl und hilft den meisten Frauen, ihren Körper so anzunehmen, wie er ist.
So kann man die Wechseljahre mit einem Lächeln und einem gesunden Selbstbewusstsein genießen.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Akzeptiere deinen Körper: Er hat dich durch dein Leben getragen und verdient deine Liebe und Wertschätzung.
- Finde dein Wohlfühlgewicht: Es geht nicht darum, dem Schönheitsideal zu entsprechen, sondern darum, sich in seinem Körper wohlzufühlen.
- Praktizieren Sie Achtsamkeit: Diese Übung kann dir helfen, deinen Körper besser wahrzunehmen und zu akzeptieren.
- Trotze dem Schlankheitswahn: Konzentriere dich auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden, nicht auf die Waage.
Die Wechseljahre sind eine neue Lebensphase, die mit vielen Veränderungen verbunden ist. Doch diese Veränderungen müssen nicht negativ sein. Mit der richtigen Einstellung kann man diese Zeit genießen und lernen, seinen Körper noch mehr zu schätzen.
