Ist dein Kind auffällig dünn? Magst du dir Sorgen machen, weil es einfach nicht zunehmen will? Als Eltern ist es ganz normal, sich um die Gesundheit seiner Kinder zu sorgen. Doch wann ist Untergewicht bei Kindern wirklich ein Grund zur Sorge?
In diesem Ratgeber erfährst du:
- Ab wann gilt ein Kind als untergewichtig?
- Woran erkenne ich, ob mein Kind ärztliche Hilfe benötigt?
- Welche Ursachen kann Untergewicht bei Kindern haben?
- Welche Folgen drohen bei Untergewicht im Kindesalter?
- Wie können Eltern zu leichte Kinder "aufpäppeln"?
Zunächst: Keine Panik!
Untergewicht ist bei Kindern in Deutschland vergleichsweise selten. Laut Studien liegt die Rate von untergewichtigen Kindern zwischen 5 und 17 Jahren nur bei etwa 1,6 Prozent. Dennoch sollte man das Problem nicht unterschätzen, denn es kann ernste Folgen für die Gesundheit und Entwicklung des Kindes haben.
Wann gilt ein Kind als untergewichtig?
Um festzustellen, ob ein Kind untergewichtig ist, wird meist der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Der BMI ist ein Maßstab für das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße. Generell gilt:
- Erwachsene: Ein BMI unter 18,5 bedeutet Untergewicht.
- Kinder: Ein BMI unter 17,5 bedeutet Untergewicht.
Aber Achtung: Der BMI allein ist bei Kindern nicht aussagekräftig genug. Denn jedes Kind entwickelt sich individuell. Daher wird bei Kindern zusätzlich die Perzentile berücksichtigt. Die Perzentile zeigt, wie viel Prozent der gleichaltrigen Kinder schwerer oder leichter sind. Gilt ein Kind als eines der 90 Prozent leichtesten Kinder seiner Altersgruppe, ist es offiziell untergewichtig.
Woran erkenne ich, ob mein Kind ärztliche Hilfe benötigt?
Nicht jedes untergewichtige Kind muss sofort zum Arzt. Entscheidend ist, wie es dem Kind geht. Ist es fit, gesund und lebensfroh, ist das Untergewicht an sich kein Problem. Achte jedoch auf folgende Warnsignale:
- Ständige Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Häufige Infekte
- Gewichtsabnahme
Welche Ursachen kann Untergewicht bei Kindern haben?
Die Ursachen für Untergewicht bei Kindern können vielfältig sein. Manchmal liegt eine Erkrankung zugrunde, wie zum Beispiel:
- Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
- Stoffwechselerkrankungen
- Allergien und Unverträglichkeiten
- Psychische Erkrankungen
In anderen Fällen ist die Ursache eine unzureichende Nährstoffzufuhr. Das kann verschiedene Gründe haben:
- Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie
- Armut und Mangelernährung
- Verhaltensauffälligkeiten, die zum Vernachlässigen von Mahlzeiten führen
- Probleme beim Essen, zum Beispiel aufgrund von Mund- oder Zahnerkrankungen
Welche Folgen drohen bei Untergewicht im Kindesalter?
Untergewicht kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit und Entwicklung eines Kindes haben. Dazu gehören:
- Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung
- Schwächung des Immunsystems
- Verzögerte körperliche Entwicklung
- Probleme mit der Konzentration und dem Lernen
- Erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen
Wie können Eltern zu leichte Kinder "aufpäppeln"?
Wichtig ist zunächst, dass eine mögliche zugrundeliegende Erkrankung ärztlich abgeklärt und behandelt wird. Ist die Ursache behoben, geht es darum, die Kalorienzufuhr des Kindes zu erhöhen, ohne dabei die Zufuhr von Nährstoffen zu vernachlässigen.
Hier einige Tipps:
- Biete deinem Kind abwechslungsreiche und schmackhafte Mahlzeiten an.
- Sorge für eine angenehme Atmosphäre bei den Mahlzeiten.
- Vermeide es, dein Kind zum Essen zu drängen.
- Reichere die Mahlzeiten mit kalorienreichen und nährstoffreichen Lebensmitteln an.
- Sprich mit deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin über eine Ernährungsberatung.
Mit Geduld und Unterstützung können die meisten Kinder, die an Untergewicht leiden, wieder auf ein gesundes Gewicht zunehmen.
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