Träumen Sie von einer schlanken Figur ohne lästiges Kalorienzählen und Sport? Abnehmtabletten versprechen genau das: mühelose Gewichtsabnahme auf Knopfdruck. Doch halten diese Wundermittel wirklich, was sie versprechen? Oder bergen sie womöglich mehr Risiken als Nutzen?
In diesem Artikel beleuchten wir die gängigsten Schlankmacherpillen und ihre Wirkungsweise. Wir decken auf, welche Risiken mit der Einnahme verbunden sein können und wann der Einsatz sinnvoll sein kann. Lassen Sie sich nicht blenden von leeren Versprechungen – erfahren Sie die Wahrheit hinter den Schlankmachern!
1. Orlistat: Fettblocker mit Nebenwirkungen
Orlistat, rezeptfrei in Apotheken erhältlich, blockiert die Aufnahme von Fett aus der Nahrung. Klingt verlockend, hat aber seinen Preis: Neben zahlreichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kann Orlistat die Aufnahme fettlöslicher Vitamine beeinträchtigen. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt und die Einnahme von Vitaminpräparaten sind deshalb Pflicht.
Doch damit nicht genug: Die Ausscheidung der gebundenen Fette kann unangenehme Nebenwirkungen verursachen. Je fetthaltiger Ihre Mahlzeiten, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Bauchschmerzen, Durchfall und sogar Stuhlinkontinenz. Um diese zu vermeiden, ist eine ärztlich abgestimmte Diät während der Einnahme von Orlistat unerlässlich.
2. Polyglucosamin: Natürlicher Fetteinbinder mit Tücken
Polyglucosamin, gewonnen aus Krebstieren, bindet Nahrungsfette und soll so Kalorien einsparen. Doch wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit dieser Abnehmpillen liefern widersprüchliche Ergebnisse.
Ähnlich wie Orlistat wird Polyglucosamin zu den Mahlzeiten eingenommen. Da der Ballaststoff stark bindet, ist viel Wasser (mindestens 250 ml) erforderlich. Andernfalls drohen Verstopfung, Blähungen und Völlegefühl.
Vor der Einnahme sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker sprechen. Polyglucosamin kann die Aufnahme von Vitaminen und Medikamenten beeinflussen und bei Magen-Darm-Erkrankungen zu Komplikationen führen.
3. Glucomannan: Sättigungsgefühl durch Wasseraufnahme?
Glucomannan, ein Polysaccharid aus Nadelholz oder Konjakwurzel, quillt in Verbindung mit Wasser stark auf. In Abnehmpillen soll es so Sättigung erzeugen und den Appetit zügeln.
Doch Studien zeigen: Ein eindeutiger Beweis für Gewichtsabnahme durch Glucomannan fehlt. Der Effekt wurde nur bei kalorienreduzierter Diät beobachtet. Ob der ohnehin geringe Gewichtsverlust auf Fettverbrennung oder Wasserverlust zurückzuführen ist, bleibt unklar.
Zudem birgt Glucomannan Gefahren: Die Tabletten können bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr (1-2 Gläser Wasser) vor dem Magen aufquellen und die Atemwege blockieren. Hersteller müssen deshalb auf Erstickungsgefahr hinweisen.
4. Sympathomimetika: Appetitzügler mit hohem Risiko
In absoluten Einzelfällen können Ärzte bei starkem Übergewicht Appetitzügler wie Phenylpropanolamin oder D-Norpseudoephedrin verschreiben. Diese Sympathomimetika wirken auf das zentrale Nervensystem und erhöhen den Serotoninspiegel, umgangssprachlich als „Glückshormon“ bekannt.
Der anregende Effekt kann den Appetit dämpfen und zu weniger Nahrungsaufnahme führen. Doch die Nebenwirkungen sind gravierend: Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Schwindel, Depressionen, Herzrasen und Herzrhythmusstörungen sind keine Seltenheit.
Abhängigkeitspotenzial und Missbrauch sind weitere Risiken. Deshalb sind Sympathomimetika in Deutschland nur für eine Kurzzeittherapie von 4 Wochen zugelassen.
Fazit: Schlankmacherpillen – mit Vorsicht genießen!
Schlankmacherpillen sind keine Wundermittel. Sie können den Gewichtsverlust unterstützen, sollten aber niemals als Ersatz für eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung betrachtet werden. Vor der Einnahme jeglicher Abnehmpillen ist eine ärztliche Beratung unerlässlich, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen auszuschließen.
Setzen Sie auf eine langfristige Lebensumstellung mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung. So erreichen Sie Ihr Wunschgewicht nachhaltig und ohne