Leiden Sie unter Gelenkschmerzen, die einfach nicht verschwinden wollen? Dann könnten Sie an Rheuma oder Gicht leiden. Zwei Begriffe, die oft synonym verwendet werden, aber in Wirklichkeit zwei ganz unterschiedliche Erkrankungen beschreiben.
In diesem Artikel tauchen wir in die Welt von Rheuma und Gicht ein und beleuchten:
- Was genau verbirgt sich hinter diesen Begriffen?
- Welche Symptome sind typisch?
- Wie kann man Rheuma und Gicht voneinander unterscheiden?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Rheuma: Ein bunter Strauß an Erkrankungen
Hinter dem Begriff „Rheuma“ verbirgt sich kein einzelnes Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff für über 100 verschiedene Erkrankungen, die alle eines gemeinsam haben: chronische Schmerzen im Bewegungsapparat. Diese Schmerzen können in unterschiedlichen Körperregionen auftreten, am häufigsten jedoch in Gelenken, Sehnen und Muskeln.
Die bekannteste Rheuma-Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis. Bei dieser Autoimmunerkrankung greift das körpereigene Immunsystem die Gelenkinnenhaut an, was zu Entzündungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
Gicht: Ein Stoffwechselproblem mit schmerzhaften Folgen
Gicht hingegen ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper zu viel Harnsäure produziert oder nicht genug davon abbauen kann. Die Folge: Harnsäurekristalle lagern sich in den Gelenken ab, was zu schmerzhaften Gichtanfällen führt. Häufig betroffen ist das Großzehengrundgelenk, aber auch andere Gelenke können in Mitleidenschaft gezogen werden.
Symptome: So erkennen Sie Rheuma und Gicht
Sowohl Rheuma als auch Gicht können mit ähnlichen Symptomen auftreten,
Typische Rheuma-Symptome:
- Schmerzen in Gelenken, Sehnen und Muskeln
- Steifigkeit, besonders morgens nach dem Aufstehen
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Fieber
- Gewichtsverlust
Typische Gicht-Symptome:
- Plötzlich auftretende, starke Schmerzen in einem Gelenk, meist im Großzehengrundgelenk
- Rötung, Schwellung und Wärme des betroffenen Gelenks
- Fieber und Schüttelfrost
Diagnose: Die richtige Fährte aufspüren
Um Rheuma und Gicht voneinander zu unterscheiden und die richtige Diagnose zu stellen, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Der Arzt wird verschiedene Untersuchungen durchführen, darunter:
- Blutuntersuchung: Bestimmung der Harnsäure-Werte und Entzündungs-Parameter
- Gelenkuntersuchung: Beurteilung von Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Druckschmerzempfindlichkeit
- Bildgebung: Röntgen, Ultraschall oder Kernspintomographie (MRT) zur Darstellung von Gelenkschäden
Behandlung: Den Schmerz besiegen
Die Behandlung von Rheuma und Gicht richtet sich nach der jeweiligen Erkrankung und deren Schweregrad.
Bei Rheuma:
- Medikamente: Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Kortisonpräparate, krankheitsmodifizierende Rheumatherapien (DMARDs)
- Physiotherapie: Kräftigung der Muskulatur, Verbesserung der Beweglichkeit
- Ergotherapie: Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten
Bei Gicht:
- Medikamente: Gichtmedikamente zur Senkung der Harnsäurewerte, Schmerzmittel
- Ernährungsberatung: Vermeidung purinreicher Lebensmittel
- Lebensstiländerungen: Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Alkohol und Rauchen
Fazit: Rheuma und Gicht sind zwar ernstzunehmende Erkrankungen, aber mit der richtigen Behandlung gut in den Griff zu bekommen. Lassen Sie sich bei Verdacht auf Rheuma oder Gicht von einem Arzt untersuchen und besprechen Sie mit ihm die für Sie beste Therapie.
Und denken Sie daran: Mit Rheuma und Gicht ist man nicht allein. In Deutschland leben Millionen von Menschen mit diesen Erkrankungen. Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen und Online-Communities, in denen Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen und Unterstützung finden können.