Darmstillstand: Wenn der Stuhl einfach nicht weichen will

Simon Mosses Simon

Leiden Sie unter Verstopfung? Sitzen Sie auf der Toilette und pressen, aber es passiert einfach nichts? Dann ist Ihr Darm wahrscheinlich ins Stocken geraten. Keine Sorge, Sie sind nicht allein! Verstopfung, auch Obstipation genannt, ist eine weit verbreitete Zivilisationskrankheit, von der etwa 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland betroffen sind.

Frauen doppelt so häufig betroffen

Interessanterweise leiden Frauen doppelt so häufig unter Verstopfung wie Männer. Die Gründe dafür sind noch nicht vollständig geklärt, aber hormonelle Einflüsse und Unterschiede im Verdauungssystem könnten eine Rolle spielen.

Kurzfristig oder chronisch?

Verstopfung kann verschiedene Formen annehmen. Manchmal ist sie nur vorübergehend, zum Beispiel auf Reisen oder nach einer stressigen Phase. In diesen Fällen spricht man von akuter Obstipation. Hält die Verstopfung jedoch länger an, von mehreren Wochen bis hin zu mehreren Monaten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. In diesem Fall spricht man von chronischer Obstipation.

Woran erkennt man Verstopfung?

Neben dem unangenehmen Gefühl, „nicht zu können“, gibt es weitere typische Anzeichen für Verstopfung:

  • Harter Stuhlgang
  • Gefühl eines unvollständigen Darmentleerung
  • Bauchschmerzen und Blähungen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit

Warum streikt der Darm?

Die Ursachen für Verstopfung sind vielfältig. Die häufigsten Gründe sind jedoch:

  • Zu wenig Ballaststoffe: Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenfasern, die dem Stuhl Volumen geben und die Darmbewegung anregen. Zu wenig Ballaststoffe in der Ernährung können daher zu Verstopfung führen.
  • Zu wenig Flüssigkeit: Wenn Sie nicht genug trinken, können die Ballaststoffe im Darm nicht ausreichend quellen und der Stuhl wird hart und trocken.
  • Bewegungsmangel: Bewegung regt die Darmbewegung an. Sitzen Sie hingegen viel, kann der Stuhl im Darm langsamer transportiert werden und es kommt zu Verstopfung.
  • Stress: Stress kann die Verdauung negativ beeinflussen und zu Verstopfung führen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie zum Beispiel Schmerzmittel oder Antidepressiva, können als Nebenwirkung Verstopfung verursachen.
  • Erkrankungen: In einigen Fällen kann Verstopfung auch ein Symptom für eine Erkrankung sein, wie zum Beispiel Diabetes oder Schilddrüsenfunktionsstörungen.

Was kann man gegen Verstopfung tun?

In den meisten Fällen kann man Verstopfung mit einfachen Maßnahmen selbst behandeln. Dazu gehören:

  • Ballaststoffreiche Ernährung: Essen Sie viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Diese Lebensmittel enthalten viele Ballaststoffe, die die Darmbewegung anregen.
  • Ausreichend trinken: Trinken Sie mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag. Wasser, ungesüßte Tees und Kräutertees sind ideal.
  • Bewegung: Bauen Sie ausreichend Bewegung in Ihren Alltag ein. Gehen Sie spazieren, schwimmen Sie oder fahren Sie Fahrrad. Schon 30 Minuten Bewegung pro Tag können den Darm in Schwung bringen.
  • Stressabbau: Stress kann die Verstopfung verschlimmern. Daher ist es wichtig, Stress abzubauen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können dabei helfen.
  • Regelmäßige Toilettengänge: Gehen Sie regelmäßig zur Toilette, auch wenn Sie nicht unbedingt das Bedürfnis dazu haben. So gewöhnt sich der Darm an einen regelmäßigen Rhythmus.

Wann sollte man zum Arzt?

Wenn Sie die oben genannten Maßnahmen ausprobiert haben und die Verstopfung nicht besser wird, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann die Ursache der Verstopfung feststellen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung empfehlen.

Mit diesen Tipps können Sie Ihren Darm wieder in Schwung bringen und Verstopfung vorbeugen.

Zusätzliche Tipps:

  • Vermeiden Sie stopfende Lebensmittel: Dazu gehören Weißmehlprodukte, Fast Food, Süßigkeiten und Alkohol.
  • Pflaumenmus: Pflaumenmus ist ein natürliches Hausmittel gegen Verstopfung. Es enthält viele Ballaststoffe und kann helfen, den Stuhlgang zu regulieren.
  • Leinsamen: Leinsamen sind ebenfalls reich an Ballaststoffen und können bei Verstopfung helfen. Sie können Leinsamen als Müsli, Joghurt oder Smoothie zu sich nehmen.
  • Apfelessig: Apfelessig kann die Darmflora positiv beeinflussen und so zu einer besseren Verdauung beitragen.
  • Kaffee: Kaffee kann die Darmbewegung anregen und so bei Verstopfung helfen.

Tipp: Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie Ihre Ernährung, Ihren

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