Apfel oder Adipositas? Das „Apfel-Dilemma“ und die versteckten Gefahren von Fruchtzucker

Susanne Roth

Haben Sie schon mal davon gehört, dass ein Apfel pro Tag nicht nur den Arzt fernhält, sondern auch Fettpölsterchen auf der Hüfte zaubern kann? Klingt unglaublich? Ist aber leider wahr!

Vera Cordes, Moderatorin des NDR-Gesundheitsmagazins „Visite“, musste dies schmerzlich erfahren. Lange Zeit dachte sie, dass sie mit einem großen Obstsalat nach Feierabend alles richtig macht. Doch ein Experte in der Sendung öffnete ihr die Augen: Fruchtzucker, der in Massen konsumiert wird, kann ein Teufelskreis aus Übergewicht, Fettleber und Diabetes Typ 2 sein.

Der heimtückische Feind: Fruktose

Fruktose, auch Fruchtzucker genannt, klingt harmlos und gesund. Schließlich kommt er ja aus Früchten, oder? Doch Fructose verhält sich im Körper ganz anders als Traubenzucker (Glukose). Während Glukose uns mit Energie versorgt und vom Körper effektiv verarbeitet werden kann, hat Fructose einige negative Auswirkungen:

  • Turbo für Übergewicht: Fruktose wird fast vollständig in Fett umgewandelt und in der Leber gespeichert.
  • Fettleber-Risiko: Die eingelagerten Fette können zu einer Fettleber führen, die wiederum das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
  • Diabetes-Gefahr: Fruktose kann die Insulinsensitivität beeinträchtigen, was zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel und Diabetes Typ 2 führen kann.
  • Keine Sättigung: Fruktose sättigt im Gegensatz zu Glukose kaum, was zu Heißhungerattacken und übermäßigem Verzehr führen kann.

Apfel oder Gummibärchen? Was ist schlimmer?

Sie denken jetzt vielleicht: „Moment mal, ich esse doch nur Äpfel!“. Doch Vorsicht! Selbst in vermeintlich gesundem Obst wie Äpfeln steckt eine Menge Fruktose. In zwei großen Bio-Äpfeln stecken schon fast 20 Gramm Fruchtzucker – und das ist mehr als die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis!

Zum Vergleich: 100 Gramm Gummibärchen enthalten etwa 15 Gramm Fruktose. Ein Apfel und eine Handvoll Gummibärchen sind also schon fast zu viel des Guten.

Was tun gegen das Apfel-Dilemma?

Natürlich müssen Sie nicht auf Obst verzichten. Aber es ist wichtig, die Menge im Auge zu behalten und auf versteckte Fructosequellen zu achten.

Hier ein paar Tipps:

  • Greifen Sie zu moderaten Portionen: Ein Apfel pro Tag ist völlig in Ordnung, aber übertreiben Sie es nicht.
  • Variieren Sie Ihre Obstsorten: Verschiedene Obstsorten haben unterschiedliche Fructosegehalte. Beeren und Zitrusfrüchte enthalten zum Beispiel weniger Fructose als Äpfel und Mango.
  • Achten Sie auf die Zutatenliste: In vielen Fertigprodukten, Fruchtsäften und Smoothies steckt oft zusätzlicher Zucker, der meist aus Fructose besteht.
  • Hören Sie auf Ihren Körper: Achten Sie auf Heißhungerattacken und vermeiden Sie es, aus Langeweile oder Stress zum Obst zu greifen.

Fazit: Ein Apfel pro Tag kann den Arzt fernhalten, aber zu viel des Guten kann auch schaden. Seien Sie sich der versteckten Gefahren von Fructose bewusst und genießen Sie Obst in Maßen.

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