Abnehmspritze: Wundermittel oder teurer Hype?

Mario Loewe

Nicole Eschbach hat die Hälfte ihres Körpergewichts verloren – dank Magen-Bypass und Abnehmspritze. Doch die Krankenkasse bezahlt das Wundermittel nicht.

Ist Adipositas eine eigenständige Krankheit, die behandelt werden muss? Oder müssen Menschen mit Übergewicht die Kosten für die Abnehmspritze selbst tragen?

Dieser Artikel beleuchtet die Fakten rund um die Abnehmspritze und zeigt, wie Nicole Eschbach mit den Herausforderungen umgeht.

Schlank dank Spritze: Nicole Eschbachs Geschichte

Nicole Eschbach aus Wehr (Kreis Waldshut) kämpfte jahrelang mit ihrem Gewicht. Mit 145 Kilo litt sie unter den Folgen von Adipositas und konnte ihren Alltag kaum bewältigen. „Ich habe mich geschämt und mich zu Hause verkrochen“, erzählt sie.

Doch dann kam die Wende: Nicole Eschbach entschied sich für eine Magen-Bypass-Operation und die Abnehmspritze Ozempic. Mit Erfolg: Sie verlor 75 Kilo und kann endlich wieder ein aktives Leben führen.

„Ich merke einen krassen Unterschied, wie ich mit 140 Kilo behandelt wurde und wie die Menschen mir jetzt begegnen. Aber ich habe mittlerweile auch ein ganz anderes Auftreten“, sagt sie.

Abnehmspritze: Wundermittel oder teurer Hype?

Die Abnehmspritze, auch bekannt als GLP-1-Rezeptoragonist, ist ein Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Diabetes Typ 2 entwickelt wurde. Es senkt das Hungergefühl und den Blutzuckerspiegel.

Doch schnell erkannten viele Menschen, dass die Abnehmspritze auch beim Abnehmen helfen kann. Seither ist der Hype um das Wundermittel groß.

Doch die Abnehmspritze ist nicht für jeden ein Wundermittel. Menschen ohne Diabetes Typ 2 müssen die Kosten für das Medikament selbst tragen. Eine Spritze Ozempic kostet 80 Euro und reicht je nach Dosierung ein bis zwei Monate.

Zudem kommt es aktuell zu Lieferengpässen. Die Nachfrage nach der Abnehmspritze ist so groß, dass die Apotheken die Medikamente vor allem an Diabetiker ausgeben.

Nicole Eschbach kämpft weiter

Nicole Eschbach ist sich der Herausforderungen bewusst. Sie weiß, dass sie auf ihre Ernährung und Bewegung achten muss, um langfristig erfolgreich zu bleiben.

„Ich bin trockene Adipöse. Also muss ich nach wie vor auf mich sehr achtgeben. Meine Psyche, meine Ernährung, meine Bewegung. Damit ich langfristigen Erfolg hab“, sagt sie.

Nicole Eschbachs Geschichte zeigt, dass die Abnehmspritze Menschen helfen kann, Gewicht zu verlieren und ein gesünderes Leben zu führen. Doch das Wundermittel ist kein Allheilmittel. Es bedarf weiterhin Eigeninitiative und Disziplin, um langfristig erfolgreich zu sein.

Ist Adipositas eine eigenständige Krankheit, die behandelt werden muss? Diese Frage muss die Gesellschaft beantworten. Nicole Eschbach kämpft jedenfalls dafür, dass Menschen mit Übergewicht die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.

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