Abnehm-Wundermittel oder gefährlicher Hype? Alles rund um Ozempic und Wegovy

Simon Mosses Simon

Seit Monaten macht ein Medikament namens Ozempic Schlagzeilen: Als „Wundermittel“ zum Abnehmen angepriesen, verspricht es schnelle und einfache Gewichtsreduktion.

Ursprünglich für Diabetes-Patienten entwickelt, erobert Ozempic nun die Herzen all jener, die lästige Pfunde loswerden möchten. Doch was steckt hinter dem Hype? Ist Ozempic wirklich der Schlüssel zum Traumkörper oder birgt es womöglich Risiken?

Tatsächlich: Studien belegen einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 10 bis 15 Prozent bei stark übergewichtigen Menschen, die Ozempic über ein Jahr und einhalb anwenden. Kein Wunder also, dass die Nachfrage explodiert und Novo Nordisk, der dänische Pharmakonzern hinter Ozempic, zum wertvollsten Unternehmen Europas avanciert.

Doch Mediziner warnen vor einem unkontrollierten Gebrauch des Medikaments. Denn Ozempic ist kein Freibrief zum Abnehmen ohne Mühe. Es ist ausschließlich für Menschen mit krankhafter Adipositas (BMI über 30) oder stark Übergewichtige mit Begleiterkrankungen (BMI über 27) bestimmt.

Wie wirkt Ozempic?

Der Wirkstoff Semaglutid imitiert ein Darmhormon (GLP-1), welches die Bauchspeicheldrüse zur Ausschüttung von Insulin anregt. Dies senkt den Blutzuckerspiegel und fördert gleichzeitig ein Sättigungsgefühl, was zu weniger Kalorienaufnahme und somit Gewichtsverlust führt.

Doch Ozempic ist kein Wundermittel ohne Nebenwirkungen. Übelkeit, Verstopfung, Durchfall und Bauchschmerzen sind häufige Begleiterscheinungen. In seltenen Fällen kann es sogar zu Gallensteinen oder Entzündungen der Bauchspeicheldrüse kommen.

Wichtig: Ozempic sollte nur unter ärztlicher Aufsicht und in Kombination mit Lebensstiländerungen wie Sport und gesunder Ernährung eingenommen werden. Ein dauerhafter Gebrauch ist wahrscheinlich notwendig, um das Gewicht zu halten.

Ozempic und Wegovy: Was ist der Unterschied?

Wegovy ist eine höher dosierte Variante von Ozempic, die speziell für stark übergewichtige Menschen entwickelt wurde. In Deutschland ist Wegovy allerdings kostenpflichtig, während Ozempic von der Krankenkasse für Diabetes-Patienten übernommen wird.

Der Run auf die „Abnehmspritze“ hat allerdings einen Haken: In vielen Apotheken ist Ozempic knapp, da es auch von Diabetikern dringend benötigt wird. Experten warnen zudem vor illegalen Nachahmerprodukten und einem Missbrauch des Medikaments als Lifestyle-Droge.

Fazit: Ozempic und Wegovy können eine wirkungsvolle Unterstützung beim Abnehmen sein, sollten aber nur unter ärztlicher Kontrolle und in Kombination mit einem gesunden Lebensstil eingesetzt werden. Die langfristigen Auswirkungen und Risiken sind noch nicht vollständig erforscht.

Ist Ozempic das richtige für Sie? Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um herauszufinden, ob dieses Medikament Ihre Gewichtsabnehmziele sicher und effektiv unterstützen kann.

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