Wachstumsverbot für Reiche? Ökonom Reinhard Loske fordert radikale Kehrtwende

Eure Nicki

In einer Welt, die von Ressourcenknappheit, Klimawandel und Umweltzerstörung geprägt ist, prangert der renommierte Ökonom Reinhard Loske das Wachstumsparadigma der Industrieländer an. In einem Interview mit SPIEGEL ONLINE fordert er ein Umdenken: „Nur arme Staaten sollten wachsen“, so Loske unmissverständlich.

Seine Forderung mag provokant klingen, doch Loske untermauert sie mit eindringlichen Fakten. Der CO2-Ausstoß muss bis 2050 um 80 bis 95 Prozent sinken, um den Temperaturanstieg global auf maximal zwei Grad zu begrenzen. Selbst dieses Szenario, so Loske, birgt immense Risiken.

„Ressourcen, Energie und Flächen müssen viel sparsamer und intelligenter eingesetzt werden“, appelliert der Ökonom. „Es gibt keinen anderen Weg, um die planetaren Grenzen zu respektieren und eine lebenswerte Zukunft für alle zu sichern.“

Kritiker mögen einwenden, dass derartige Forderungen unrealistisch und utopisch sind. Schließlich sind etliche Klimakonferenzen bereits an deutlich bescheideneren Zielen gescheitert.

Loske zeigt sich jedoch unbeeindruckt. „Die Fakten und Zahlen sind erschütternd“, räumt er ein. „Optimismus zu predigen fällt nicht leicht. Aber was bleibt uns schon übrig?“

Er sieht drei große Kräfte am Werk, die den Wandel vorantreiben können:

  1. Leiden: Wenn die Lebensbedingungen unerträglich werden, wächst der Druck auf Veränderung.

  2. Zwang: Umweltkatastrophen oder politische Regulierungen können den Handlungsbedarf erzwingen.

  3. Entwicklung von Alternativen: Innovative gesellschaftliche und ökonomische Modelle ebnen den Weg für eine nachhaltige Zukunft.

„Die Politik kann und muss zeigen, dass eine andere Welt möglich ist“, so Loskes Credo. „Auch wenn es am Ende des Tages durchaus sein kann, dass alle drei Wirkmächte ihren Anteil am Wandel haben werden: das Leiden, der Zwang und die Entwicklung von Alternativen.“

Loskes Forderung mag radikal erscheinen, doch sie unterstreicht die Dringlichkeit der aktuellen Situation. Nur ein grundlegender Wandel in unserem Denken und Handeln kann die planetaren Krisen abwenden und eine zukunftsfähige Gesellschaft gestalten.

Ist Loskes Forderung nach einem Wachstumsverbot für Reiche die richtige Antwort? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren!

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