Gesundes Gewicht: Ist Schlanksein wirklich alles?

Eure Nicki

Kann man trotz Übergewicht gesund sein?

Fett ist nicht immer gleich schlecht. Unser Körper nutzt es nicht nur als Energiequelle, sondern speichert es auch in unseren „Polstern“ am Bauch, an der Hüfte und am Po. Diese Energiereserven sind in Notzeiten überlebenswichtig.

Aber Vorsicht: Wo sich das Fett befindet, spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Studien zeigen, dass Bauchfett, also das Fett im Bauchraum, besonders gefährlich ist und das Risiko für Krankheiten wie Herzinfarkt und Diabetes erhöht.

Deshalb gilt: Lieber ein bisschen Speck an Hüfte oder Po als einen klassischen „Bierbauch“!

Wieviel Körperfett ist gesund?

Der ideale Körperfettanteil liegt bei Männern zwischen 8 und 25 Prozent, bei Frauen darf er etwas höher sein, zwischen 20 und 35 Prozent.

Ein guter Richtwert ist auch der Bauchumfang:

  • Männer: unter 94 cm
  • Frauen: unter 80 cm

Ab 102 cm (Männer) und 88 cm (Frauen) steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich.

Übergewicht kann sogar gesund sein?

2012 sorgte eine Studie für Aufsehen, die behauptete, dass Übergewichtige sogar ein geringeres Sterberisiko haben. Doch so einfach ist es nicht.

Die Studie wurde kritisiert, da sie beispielsweise Raucher nicht berücksichtigte. Raucher wiegen meist weniger, sterben aber häufiger an Lungenkrebs.

Falsche Schlussfolgerungen?

Es könnte sein, dass die Probanden der Studie nicht dünner waren, weil sie gesünder waren, sondern weil sie bereits schwer krank waren.

Gut durchgeführte Studien zeigen jedoch, dass Übergewicht, mindestens aber Fettsucht, ein erhöhtes Risiko für Krankheiten und früheres Sterben mit sich bringt.

Gewicht ist nicht alles!

Der BMI kann bei manchen Menschen ein falsches Bild vom Körperfettanteil geben. Wichtiger sind die Körperzusammensetzung und der Bauchumfang.

Mehr Muskelmasse und weniger Fett, vor allem kein Bauchfett, ist ideal. In diesem Fall ist „offizielles“ Übergewicht unproblematisch.

Regelmäßige Bewegung wichtiger als Gewicht?

Studien zeigen, dass körperlich aktive Übergewichtige in einigen Fällen länger leben als schlanke Personen, die sich kaum bewegen.

Bewegung kann das Sterberisiko von Übergewichtigen um 7,5 Prozent senken.

Je mehr Bauchfett die Teilnehmer hatten und je weniger aktiv sie waren, desto größer war der positive Effekt der Bewegung.

Fazit:

  • Bauchfett ist besonders gefährlich für die Gesundheit.
  • Der ideale Körperfettanteil und der Bauchumfang sind wichtigere Indikatoren als der BMI.
  • Übergewicht kann das Sterberisiko erhöhen, regelmäßige Bewegung kann es jedoch senken.
  • Schlanksein ist nicht alles! Gesundheit ist ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren.

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