Alkohol und Sport: Prost oder Pfui?

Susanne Roth

Mythos oder Wahrheit? Kann ein Feierabendbierchen deinen Trainingsfortschritt zunichtemachen?

In der Welt des Sports und der Gesundheit kursieren viele Mythen und Legenden. Einer der hartnäckigsten: Alkohol und Sport vertragen sich wie Feuer und Wasser. Ein Glas Wein zum Abschluss eines harten Trainings oder ein Feierabendbierchen mit Freunden – und schon war’s mit dem Muskelaufbau dahin?

Stimmt so gar nicht!

Die Wahrheit ist, wie so oft, etwas differenzierter. In diesem Artikel räumen wir mit den gängigsten Irrtümern rund um Alkohol und Sport auf und erklären, wie du beides genussvoll miteinander vereinen kannst.

1. Macht Alkohol dick?

Nein, Alkohol an sich macht nicht dick. Jedoch hat er einige Eigenschaften, die auf der Waage durchaus zu Buche schlagen können:

  • Kalorien: Alkohol enthält pro Gramm 7 Kalorien. Das ist zwar weniger als Fett (9 Kalorien pro Gramm), aber mehr als Kohlenhydrate und Eiweiß (jeweils 4 Kalorien pro Gramm).
  • Hemmung der Fettverbrennung: Alkohol stoppt die Fettverbrennung im Körper und sorgt dafür, dass stattdessen mehr Kalorien aus Fett gespeichert werden.
  • Appetitsteigerung: Alkohol kann den Appetit ankurbeln und zu Heißhungerattacken führen, was wiederum zu ungewollten Kalorienbomben führen kann.

Fazit: Achte auf die Menge und genieße Alkohol in Maßen, um negative Auswirkungen auf dein Gewicht zu vermeiden.

2. Zerstört ein Rausch am Wochenende den Trainingsfortschritt der ganzen Woche?

Nein, auch diese Aussage ist stark übertrieben. Natürlich ist ein ausgedehnter Kater dem Muskelaufbau nicht gerade förderlich, aber ein paar Drinks am Wochenende werfen dich nicht komplett zurück.

Studien zeigen: Die Auswirkungen von Alkohol auf die Proteinsynthese (den Muskelaufbau) sind zwar messbar, aber im Normalfall nicht gravierend.

Dennoch gilt:

  • Timing: Plane dein Training so weit wie möglich vom Alkoholkonsum entfernt.
  • Maß halten: Exzessiver Alkoholkonsum kann den Muskelaufbau und die Regeneration beeinträchtigen.
  • Hydration: Alkohol entwässert. Trinke ausreichend Wasser, um dem entgegenzuwirken.

3. Senkt Alkohol den Testosteronspiegel?

Ja, das stimmt. Studien zeigen, dass Alkohol den Testosteronspiegel senken kann. Jedoch:

  • Die Auswirkungen sind dosisabhängig. Ein moderater Alkoholkonsum hat wahrscheinlich kaum einen messbaren Effekt.
  • Der Testosteronspiegel schwankt im Laufe des Tages. Ein vorübergehender Abfall ist normal und muss nicht gleich Panik auslösen.
  • Langfristiger, exzessiver Alkoholkonsum kann den Testosteronspiegel dauerhaft senken und negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Fazit: Genieße Alkohol in Maßen und verzichte auf exzessives Trinken, um deinen Testosteronspiegel und deine Gesundheit zu schützen.

4. Tipps für den smarten Umgang mit Alkohol und Sport:

  • Plane dein Training: Lege dein Training so weit wie möglich vom Alkoholkonsum entfernt.
  • Wähle kalorienarme Drinks: Greife zu Schorlen, Wasser oder leichten Weinen statt zu zuckerhaltigen Cocktails oder Mixgetränken.
  • Iss bewusst: Vermeide fettige und kalorienreiche Snacks vor, während und nach dem Alkoholkonsum.
  • Trinke ausreichend Wasser: Alkohol entwässert. Trinke ausreichend Wasser, um dem entgegenzuwirken.
  • Höre auf deinen Körper: Fühle dich schlapp oder müde? Dann gönne deinem Körper lieber Ruhe statt ein weiteres Glas.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Alkohol und Sport müssen keine Feinde sein. Mit etwas Verstand und Maßhalten kannst du beides genießen, ohne deine Trainingsziele zu gefährden.

Prost auf ein gesundes und genussvolles Leben!

Quellen:

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