Chitosan: Schlankheitswunder oder Gefahr im Gewand des Nahrungsergänzungsmittels?

Mario Loewe

Vorsicht ist geboten! Das als Schlankheitsmittel angepriesene Chitosan (FORMOLINE L112 u.a.) kann nicht nur unwirksam sein, sondern auch gefährliche Wechselwirkungen mit wichtigen Medikamenten hervorrufen.

Epileptische Anfälle und Blutungsrisiko steigen. In zwei dokumentierten Fällen erlitten Frauen, die Chitosan zur Gewichtsreduktion einnahmen, epileptische Anfälle, obwohl sie zuvor anfallsfrei waren. In einem weiteren Fall kam es bei einem Mann unter Chitosan-Einnahme zu einem stark ansteigenden Blutungsrisiko.

Die Ursache: Chitosan bindet fettlösliche Substanzen im Darm, einschließlich wichtiger Medikamente wie Valproinsäure (Epilepsie) und Warfarin (Blutverdünner). Dies kann zu einem Wirkverlust und schwerwiegenden Folgen führen.

Unzureichend belegter Nutzen: Die Wirksamkeit von Chitosan als Schlankheitsmittel ist wissenschaftlich fragwürdig. Metaanalysen zeigen einen nur geringen Effekt auf das Körpergewicht, der in qualitativ hochwertigen Studien sogar noch kleiner ausfällt.

Fazit: Lassen Sie sich nicht von leeren Versprechungen blenden! Chitosan ist kein Wundermittel und kann ernste Gesundheitsrisiken bergen. Konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie Chitosan einnehmen, insbesondere wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen.

Zusätzliche Informationen:

Hinweis: Diese Informationen ersetzen keinesfalls die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.

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