Tauchen Sie ein in die Welt der Naturkosmetik und erfahren Sie, wie Sie mit nur wenigen Klicks die „Bio“-Spreu vom „Greenwashing“-Weizen trennen!
Weleda, Dr. Hauschka, Wala – klingende Namen in der Biokosmetik-Branche. Doch Vorsicht: Nicht alles, was „bio“ auf dem Etikett trägt, ist auch wirklich bio. In diesem Artikel entlarven wir Siegel-Schummler und führen Sie durch den Dschungel der Naturkosmetik-Zertifizierungen.
Bio-Boom: Naturkosmetik auf der Überholspur
Die Nachfrage nach natürlichen Pflegeprodukten kennt kein Limit. Hersteller wie Weleda, Wala oder Dr. Hauschka profitieren vom wachsenden Öko-Bewusstsein und boomen mit ihren „grünen“ Produkten. Doch auch Billiganbieter springen auf den Zug auf und werben mit Begriffen wie „bio“ und „natürlich“.
Achtung: Bio ist nicht gleich bio!
Der Haken: Die Bezeichnung „Naturkosmetik“ ist gesetzlich nicht geschützt. Jeder Hersteller kann sein Produkt beliebig als „bio“ deklarieren, ohne dass dies kontrolliert wird. Umso wichtiger ist es, auf anerkannte Naturkosmetik-Siegel zu achten, die strenge Richtlinien vorgeben und für echte Bio-Qualität bürgen.
Siegel-Führer: Die wichtigsten Naturkosmetik-Zertifizierungen
1. BDIH: Kontrollierte Naturkosmetik
- Garantiert den Einsatz pflanzlicher Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau und zertifizierter Wildsammlung.
- Verbietet Gentechnik, synthetische Duft- und Farbstoffe sowie erdölbasierte Inhaltsstoffe.
- Bekannte Marken: Weleda, Avalon, Alverde, Alterra.
2. NaTrue: Internationaler Standard für echte Naturkosmetik
- Setzt hohe Maßstäbe an Natürlichkeit: Mindestens 70% der Inhaltsstoffe müssen aus biologischem Anbau stammen.
- Verbietet Gentechnik, Silikone, synthetische Duft- und Farbstoffe, Petrochemikalien und Tierversuche.
- Beliebte Marken: Dr. Hauschka, Weleda, SANTE, lavera.
3. ECOCERT: Bio- und Naturkosmetik in zwei Stufen
- Vergibt zwei Siegel: Biokosmetik (mindestens 95% Bio-Zutaten) und Naturkosmetik (mindestens 50% Bio-Zutaten).
- Beide Zertifizierungen garantieren kontrollierte Inhaltsstoffe und umweltfreundliche Herstellung.
- Zu finden in Biomärkten und Reformhäusern.
4. Demeter: Höchste Standards für biodynamische Kosmetik
- Zertifiziert Kosmetikprodukte, die nach den strengen Richtlinien der biodynamischen Landwirtschaft hergestellt werden.
- Verzichtet komplett auf Chemikalien, Massentierhaltung und industrielle Methoden.
- Steht für höchste Qualität und geringstmögliche Schadstoffbelastung.
5. EcoControl: Transparenz und Nachhaltigkeit im Fokus
- Bescheinigt Herstellern die transparente und ganzheitliche Umsetzung ihrer Unternehmensphilosophie.
- Verlangt von Unternehmen nachhaltiges Handeln in Bereichen wie Umwelt, Mitarbeiter, Lieferanten und Gesellschaft.
- Garantiert die Verwendung ausschließlich natürlicher Zutaten.
6. EU-Bio-Siegel: Bio-Qualität nach EU-Recht
- Kennzeichnet Naturkosmetikprodukte, die zu mindestens 95% aus ökologischem Anbau stammen.
- Verbietet synthetische Zusätze und fordert ein umweltschonendes Herstellungsverfahren.
- Recycelbare Verpackungsmaterialien sind Pflicht.
7. Veganes Naturkosmetik-Siegel: Tierleidfreie Gewissheit
- Garantiert, dass das Kosmetikprodukt ausschließlich pflanzliche Rohstoffe enthält und frei von tierischen Bestandteilen ist.
- Verbietet Tierversuche und den Einsatz tierischer Derivate.
- Das Siegel der Vegan Society muss jährlich neu beantragt werden.
Fazit: Mit Siegeln auf Nummer sicher gehen!
Die Vielzahl der Siegel kann verwirren. Orientieren Sie sich an den oben genannten Zertifizierungen, um beim Kauf von Naturkosmetik auf Nummer sicher zu gehen. So können Sie sicher sein, dass Sie Ihrem Körper und der Umwelt etwas Gutes tun.
Und denken Sie daran: Auch zertifizierte Naturkosmetik kann Unverträglichkeiten hervorrufen. Testen Sie neue Produkte daher stets an einer kleinen Hautstelle, bevor Sie sie großflächig auftragen.