Die Wolfsstunde: Wenn der Schlaf zur Qual wird

Susanne Roth

Kennst du das? Du schläfst eigentlich tief und fest, doch mitten in der Nacht, zwischen 3 und 4 Uhr, reißt dich etwas aus dem Schlaf. Du wälzt dich unruhig hin und her, deine Gedanken kreisen, und der Schlaf scheint wie weggeblasen. Was ist da bloß los?

Willkommen in der Welt der „Wolfsstunde“! Dieses Phänomen kennen viele Schlafopfer nur allzu gut. In dieser Zeit, benannt nach der aktiven Phase der Wölfe, leiden wir besonders häufig unter Schlafstörungen und Grübeleien. Doch keine Sorge, du bist nicht allein!

Hormonchaos im Körper

Schuld an diesem nächtlichen Tief ist unser Hormonspiegel. Während der Schlafphase sinkt unser Melatoninspiegel, das sogenannte Schlafhormon. Gleichzeitig steigen die Werte von Serotonin und Cortisol, den „Wohlfühlhormonen“. Doch in der Wolfsstunde kommt es zu einer Art Umkehrung: Melatonin schießt in die Höhe, während Serotonin und Cortisol in den Keller purzeln.

Die Folge? Ein hormonelles Ungleichgewicht, das unsere Stimmung in den Keller zieht. Wir fühlen uns müde, antriebslos und grübeln über die Probleme des Alltags, die uns plötzlich wie unüberwindbare Berge erscheinen.

Mini-Depression in der Nacht

Keine Sorge, du bist nicht verrückt! Dieses Gefühl der Leere und Hoffnungslosigkeit ist typisch für die Wolfsstunde und kann als eine Art Mini-Depression bezeichnet werden. Die gute Nachricht: Sobald der Morgen naht, schüttet unser Körper wieder vermehrt Cortisol aus. Unsere Stimmung hellt sich auf, und die Probleme der Nacht erscheinen plötzlich viel kleiner.

Was tun gegen die Wolfsstunde?

Natürlich muss man sich nicht mit der Wolfsstunde abfinden. Es gibt einige Tricks, die dir helfen können, diese nächtliche Qual zu überwinden:

  • Versuche, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten und auf ausreichend Schlaf zu achten.
  • Vermeide koffeinhaltige Getränke und Alkohol am Abend.
  • Schaffe eine entspannende Schlafumgebung.
  • Sorge für ausreichend Dunkelheit und Ruhe im Schlafzimmer.
  • Praktiziert Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation.
  • Wenn du aufwachst, lenke deine Gedanken auf etwas Schönes. Stehe auf, lies ein Buch oder trinke ein Glas warme Milch.
  • Vermeide es, die Uhrzeit zu kontrollieren. Das Fixieren auf die Zeit kann deine Unruhe noch verstärken.
  • Wichtig: Wenn die Schlafstörungen länger anhalten, solltest du einen Arzt aufsuchen.

Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um die Wolfsstunde zu besiegen und endlich wieder durchschlafen zu können!

Übrigens: Wusstest du, dass manche Menschen die Wolfsstunde sogar als kreativste Zeit des Tages empfinden? Die nächtliche Ruhe und Stille können förderlich für Inspiration und Ideenfindung sein.

Also, wer weiß? Vielleicht entdeckst du ja auch dein ganz persönliches Talent in der Stunde des Wolfes!

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