Lachsgenuss ohne Reue: So schmeckt der edle Fisch mit gutem Gewissen

Simon Mosses Simon

Lachs, ob frisch oder geräuchert, ist ein wahrer Hochgenuss für den Gaumen. Doch wer sich heute für den beliebten Fisch entscheidet, steht schnell vor einem Dilemma: Wildlachs oder Zuchtlachs? Welcher Lachs darf guten Gewissens auf den Teller kommen?

Wildlachs im Schrumpfnetz: Die Bestände schwinden

Überfischung und fragwürdige Fangmethoden lassen die Bestände an Wildlachs weltweit schwinden. Infolgedessen stammt heute rund 90 Prozent des Lachs in unseren Supermärkten aus Aquakulturen. Doch auch diese vermeintliche Alternative birgt Schattenseiten.

Zuchtlachs: Antibiotika, Umweltbelastung und Lachsläuse

In konventionellen Aquakulturen werden Lachse häufig mit Antibiotika vollgepumpt und mit umstrittenen Konservierungsmitteln behandelt. Zudem leiden sie unter Krankheiten wie der Lachsläuseplage. Die Folge: Die Gewässer rund um die Zuchtanlagen werden durch Fischkot, Bakterien und Chemikalien belastet.

Räucherlachs im Test: Nur einer mit Bestnote

Öko-Test hat 2021 verschiedene Räucherlachse unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Ernüchternd! Lediglich ein Produkt konnte mit der Bestnote „sehr gut“ überzeugen. Die meisten Lachse, sowohl aus Aquakulturen als auch Wildfänge, schnitten nur mäßig bis schlecht ab.

Welche Lachsarten dürfen wir noch essen?

Die Verbraucherzentrale Berlin, WWF, Deutsche Umwelthilfe und Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung haben gemeinsam die Liste „Guter Fisch“ erstellt. Sie zeigt auf, welche Fische noch guten Gewissens verzehrt werden können und welche besser nicht auf dem Teller landen sollten.

Zwei Lachsarten sind erlaubt:

  • Keta-Lachs aus Alaska und dem Nordostatlantik, gefangen mit Umschlingungsnetzen und Schleppangeln
  • Rotlachs aus Alaska und dem Nordostatlantik, gefangen mit Kiemennetzen ohne Bodenberührung

Generell gilt: Wildlachs ist die bessere Wahl.

Obwohl deutlich teurer als Zuchtlachs, ist Wildlachs die ökologisch sinnvollere Option. Der WWF empfiehlt insbesondere MSC-zertifizierten Wildlachs aus Alaska, da dort die Bestände nachhaltig bewirtschaftet werden.

Zuchtlachs: Nur mit Zertifikat genießen

Greift man doch zu Zuchtlachs, sollte dieser unbedingt ASC- oder Bio-zertifiziert sein. Die beste Wahl ist Bio-Zuchtlachs mit Naturlandsiegel. Chilenischer Zuchtlachs und Lachs aus dem Fang mit Stellnetzen oder Langleinen sind laut WWF hingegen tabu.

Seelachs: Kein echter Lachs

Trotz seines Namens gehört Seelachs nicht zu den Lachsfischen. Der häufig für Fischstäbchen verwendete Alaska-Seelachs ist jedoch eine unbedenkliche Alternative und kann bedenkenlos verzehrt werden.

Fazit: Genuss mit gutem Gewissen

Mit ein bisschen Hintergrundwissen und den richtigen Kaufentscheidungen können wir auch in Zukunft den köstlichen Lachs genießen, ohne dabei unser ökologisches Gewissen zu belasten. Also: Augen auf beim Lachskauf!

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