Kokain: Warum manche Menschen schneller süchtig werden als andere

Susanne Roth

Wussten Sie, dass nur ein Fünftel der Kokain-Konsumenten abhängig wird? Unglaublich, oder? Forscher der Universität Genf haben jetzt herausgefunden, warum manche Menschen schneller süchtig werden als andere. Die Antwort liegt in einem kleinen, aber feinen Unterschied im Gehirn.

Die Bremse im Kopf: Serotonin

Stellen Sie sich vor, Ihr Gehirn ist wie ein Auto. Serotonin ist dabei die Bremse. Je mehr Serotonin Sie haben, desto langsamer fahren Sie und desto weniger leicht geben Sie Gas. Dopamin hingegen ist das Gaspedal. Je mehr Dopamin Sie haben, desto schneller fahren Sie und desto leichter geben Sie Gas.

Mäuse und Stromschläge: Ein spannendes Experiment

Die Genfer Forscher wollten herausfinden, welche Rolle Serotonin und Dopamin bei der Kokainsucht spielen. Dafür gaben sie Mäusen Kokain und beobachteten ihr Verhalten. Die Mäuse konnten so viel Kokain nehmen, wie sie wollten, mussten aber dafür einen kleinen „Preis“ bezahlen: Entweder bekamen sie einen Stromschlag oder einen Luftstoß.

Erstaunliche Ergebnisse: Nur 20% der Mäuse wurden süchtig

Das Ergebnis war verblüffend: 80% der Mäuse hörten nach einiger Zeit mit dem Kokain-Konsum auf. Nur 20% der Mäuse machten weiter, obwohl sie Schmerzen hatten. Dies entspricht genau dem Prozentsatz der Kokain-Konsumenten beim Menschen, die süchtig werden.

Serotonin als Schutzschild gegen Sucht

Die Forscher fanden heraus, dass Mäuse mit viel Serotonin seltener süchtig wurden. Serotonin scheint also wie eine natürliche Bremse im Gehirn zu wirken, die den Drang nach Drogen dämpft. Dopamin hingegen fördert den Drang, Drogen zu konsumieren.

Was bedeutet das für uns?

Die Ergebnisse dieser Studie könnten neue Ansätze für die Behandlung von Kokainsucht liefern. Wenn man die Serotonin-Produktion im Gehirn erhöhen könnte, könnte dies Menschen helfen, die von Kokain abhängig sind.

Weitere Forschung ist notwendig

Natürlich ist noch viel mehr Forschung notwendig, um die genauen Zusammenhänge zwischen Serotonin, Dopamin und Sucht zu verstehen. Die Genfer Forscher wollen als nächstes untersuchen, ob diese Erkenntnisse auch auf andere Drogen wie Opioide und Ketamin anwendbar sind.

Fazit: Serotonin ist unser natürlicher Schutzschild gegen Sucht. Je mehr Serotonin wir haben, desto weniger leicht geben wir dem Drang nach Drogen nach.

Was denken Sie? Haben Sie auch Erfahrungen mit Kokain oder anderen Drogen? Teilen Sie uns Ihre Meinung in den Kommentaren mit!

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