Oh Bauchspeicheldrüse, du zickige Diva!

Mario Loewe

Die Bauchspeicheldrüse, auch liebevoll „Pankreas“ genannt, ist ein kleines, unscheinbares Organ in unserem Bauch, das aber eine große Aufgabe hat: Sie produziert wichtige Verdauungsenzyme und Hormone, ohne die wir ganz schön aufgeschmissen wären. Doch diese fleißige Drüse kann auch zickig werden und sich entzünden. Was dann passiert? Chaos im Bauch und unangenehme Symptome, die uns den Alltag gehörig versalzen können.

Alarmstufe Rot: Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung

Plötzlich zwickt und zwackt es im Oberbauch, als würde ein Feuerwerk explodieren? Übelkeit, Erbrechen und Durchfall gesellen sich dazu? Das könnte ein Hinweis auf eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung sein. Diese unangenehme Attacke ist oft die Folge von zu viel Alkohol, Gallensteinen oder anderen Risikofaktoren.

Symptome, die Alarm schlagen:

  • Heftige Bauchschmerzen im Oberbauch
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Fettstuhl
  • Blähungen
  • Fieber
  • Gelbfärbung der Haut und Augen (bei Gallengangsteinen)

Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung: Ein schleichender Feind

Läuft die Entzündung über Wochen oder gar Jahre, spricht man von einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung. Diese schleichende Krankheit bemerkt man oft erst spät, wenn die Bauchspeicheldrüse schon Schaden genommen hat.

Mögliche Anzeichen:

  • Dauerschmerzen im Oberbauch
  • Verdauungsstörungen
  • Gewichtsverlust
  • Diabetes mellitus

Die Ursachen: Bösewichte im Spiel

In den meisten Fällen ist die Bauchspeicheldrüse selbst schuld an ihrem Unglück. Durch zu viel Alkohol, Gallensteine oder Stoffwechselstörungen gerät sie aus dem Gleichgewicht und entzündet sich.

Die Übeltäter im Einzelnen:

  • Alkohol: Der größte Feind der Bauchspeicheldrüse. Regelmäßiger Alkoholkonsum kann zu einer chronischen Entzündung führen.
  • Gallensteine: Diese kleinen Steine blockieren den Abfluss von Gallen- und Bauchspeicheldrüsensekret und lösen so die Entzündung aus.
  • Fette und eiweißreiche Nahrung: Diese Lebensmittel können die Bauchspeicheldrüse zusätzlich belasten und eine Entzündung begünstigen.
  • Infektionen: Viren, Bakterien oder Parasiten können die Bauchspeicheldrüse infizieren und entzünden.
  • Stoffwechselstörungen: Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Mukoviszidose können ebenfalls zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führen.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Kortison oder Antibiotika, können in seltenen Fällen eine Bauchspeicheldrüsenentzündung auslösen.
  • Genetische Veranlagung: In einigen Familien tritt die Bauchspeicheldrüsenentzündung gehäuft auf.

Diagnose: Dem Übel auf der Spur

Um die Bauchspeicheldrüsenentzündung zu diagnostizieren, befragt der Arzt den Patienten nach seinen Symptomen und untersucht den Bauch.

Weitere Untersuchungsmethoden:

  • Blutuntersuchung: Bestimmte Enzyme und andere Werte im Blut können auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hinweisen.
  • Bildgebungsverfahren: Ultraschall, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) können die Bauchspeicheldrüse genauer darstellen und Entzündungen oder andere Veränderungen erkennen.

Behandlung: Ruhe und Regeneration

Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung heißt es: Ab ans Krankenbett! Die Bauchspeicheldrüse braucht Ruhe, um sich zu erholen.

Die wichtigsten Therapiemaßnahmen:

  • Ruhigstellung der Bauchspeicheldrüse: Das bedeutet: Nüchternheit und Schonung der Bauchspeicheldrüse.
  • Schmerztherapie: Je nach Schmerzstärke kommen Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen zum Einsatz.
  • Infusionstherapie: Um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen, werden dem Patienten Infusionen verabreicht.
  • Behandlung der Ursache: Je nach Ursache der Bauchspeicheldrüsenentzündung (z. B. Gallensteine) müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden.

Leben mit der Bauchspeicheldrüsenentzündung

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