Läuferin vs. Läufer: Mythos oder Wahrheit?

Eure Nicki

Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern beim Laufen

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Laufzeiten von Frauen den Spitzenleistungen der Männer zwar deutlich angenähert, doch dass sie diese eines Tages einholen werden, ist unwahrscheinlich. Woran liegt das? Sind Frauen biologisch benachteiligt?

Physiologische Unterschiede: Warum Frauen tendenziell langsamer sind

Es gibt tatsächlich einige kleine, aber feine Unterschiede zwischen Frau und Mann, die sich auf die Laufleistung auswirken können:

  • Maximaler Sauerstoffaufnahme: Das Herz des männlichen Läufers pumpt pro Schlag mehr Blutvolumen, was ihm eine höhere maximale Sauerstoffaufnahme ermöglicht.
  • Hämoglobin: Männer haben einen höheren Hämoglobingehalt im Blut, der Stoff, der für den Sauerstofftransport zu den Muskeln verantwortlich ist.
  • Körperfettanteil: Frauen haben im Durchschnitt einen etwa zehn Prozent höheren Körperfettanteil als Männer – beim Laufen zusätzlicher Ballast.
  • Muskelanteil: Der Anteil der Muskulatur ist bei Läuferinnen geringer als bei Läufern.

Diese physiologischen Unterschiede führen dazu, dass Frauen bei gleicher Trainingsintensität tendenziell eine niedrigere Ausdauerleistungsfähigkeit haben.

Trainingsverhalten: Frauen laufen oft klüger

Trotz dieser Benachteiligungen haben Frauen beim Laufen einige Vorteile:

  • Vernunft beim Training: Läuferinnen tendieren weniger dazu, sich zu übernehmen und dosieren ihr Lauftempo meist vernünftiger.
  • Gesundheit im Fokus: Frauen laufen häufig eher aus gesundheitlichen Gründen und achten mehr auf ihren Körper.

Der weibliche Zyklus: Training mit Hormonen im Einklang

Ein weiterer Faktor, der spezifisch für Frauen ist, ist der Menstruationszyklus. Die Hormonschwankungen während des Zyklus können sich auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden auswirken. Mit einem geschickten Trainings-Timing können Frauen diese Schwankungen jedoch zu ihrem Vorteil nutzen.

Fazit: Trainingspensum und individuelle Anpassung sind der Schlüssel

Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern beim Laufen sind zwar vorhanden, aber sie sollten nicht als Ausrede dafür verwendet werden, weniger zu trainieren. Entscheidend für die Laufleistung ist das individuelle Trainingspensum und die richtige Herangehensweise.

Mit dem richtigen Training und etwas Know-how über die Besonderheiten des weiblichen Körpers können auch Frauen ihre Laufleistungen verbessern und neue Bestzeiten erreichen.

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