Haare ausfetten lassen: Mythos oder Wunderwaffe?

Hanan Carlsson

Fett oder gepflegt? Was ist dran am Haare ausfetten lassen?

Im Internet kursieren zahlreiche Tipps und Tricks rund um Schönheit und Haarpflege. Einer der hartnäckigsten Mythen ist die Idee, dass man Haare „ausfetten“ lassen kann, um lästigem Nachfetten den Kampf anzusagen. Doch was steckt hinter dieser Behauptung? Kann man seine Haare tatsächlich umtrainieren und so seltener zum Shampoo greifen müssen?

Shampoo – Teufelszeug oder Wundermittel?

Zunächst einmal: Shampoos an sich sind nicht schädlich. Sie enthalten zwar synthetische Stoffe wie Duftstoffe, Farbstoffe, Tenside und Konservierungsstoffe, diese führen aber nur bei Menschen mit einer genetischen Veranlagung zu Allergien (Atopikern) zu allergischen Reaktionen. In den meisten Fällen sind es ohnehin die Duftstoffe, die Probleme bereiten.

Dennoch ist es ratsam, Produkte mit möglichst wenig Chemie zu wählen. Denn diese Stoffe reichern sich im Wasser an und belasten die Umwelt.

Pflanzliche Alternativen: Nicht für jeden geeignet

Man könnte meinen, dass Bio-Shampoos mit pflanzlichen Inhaltsstoffen die perfekte Lösung für alle Haartypen sind. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn pflanzliche Inhaltsstoffe können bei manchen Menschen Allergien auslösen. Atopiker sollten sich daher in der Apotheke beraten lassen und ein Shampoo wählen, das auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist und möglichst wenige unterschiedliche Substanzen enthält.

Haare ausfetten lassen: Funktioniert’s?

Kommen wir nun zurück zum eigentlichen Thema: Lässt sich die Talgproduktion der Kopfhaut tatsächlich beeinflussen, indem man die Haare seltener wäscht? Die kurze Antwort lautet: Ja und nein.

Die Umstellungsphase:

Zu Beginn kann es tatsächlich zu einem verstärkten Fettanfall kommen. Die Kopfhaut muss sich erst daran gewöhnen, dass weniger Shampoo verwendet wird und reguliert die Talgproduktion dementsprechend neu. In dieser Phase kann es hilfreich sein, die Haare mit trockenem Shampoo zu entfetten oder Stylingprodukte zu verwenden, die speziell für fettige Haare entwickelt wurden.

Langfristige Effekte:

Mit der Zeit gewöhnt sich die Kopfhaut an die reduzierte Haarwäsche und die Talgproduktion normalisiert sich. Die Haare fetten weniger schnell nach und sehen insgesamt gesünder und gepflegter aus.

Geduld und die richtige Pflege sind der Schlüssel

Wichtig ist, dass man beim Haare ausfetten lassen Geduld hat und konsequent bleibt. Die Umstellung kann einige Wochen dauern, bis sich die gewünschten Effekte einstellen. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, auf eine milde und schonende Haarpflege zu achten.

Fazit:

Haare ausfetten lassen kann funktionieren, erfordert aber Geduld und die richtige Pflege. Wer den Mythos entzaubern und seine Haare auf natürliche Weise gesünder und strahlender machen möchte, sollte es unbedingt ausprobieren.

Tipp: Experimentieren Sie mit verschiedenen Waschintervallen und Produkten, um herauszufinden, was am besten für Ihren Haartyp funktioniert.

So gelingt der Umstieg:

  • Reduzieren Sie die Haarwäsche schrittweise.
  • Verwenden Sie mildes Shampoo und milde Stylingprodukte.
  • Greifen Sie bei Bedarf zu trockenem Shampoo.
  • Seien Sie geduldig und konsequent.

Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege können Sie sich von lästigem Nachfetten verabschieden und Ihre Haare auf natürliche Weise zum Strahlen bringen.

Lesen Sie auch

Aktie: