Haferkur: Wundermittel oder sinnloser Trend?

Eure Nicki

Haferflocken – das gesunde Kraftpaket aus dem Getreideregal. Sie sind nicht nur lecker und vielseitig, sondern sollen auch wahre Wunder bewirken. Die sogenannte Haferkur verspricht, in nur drei Tagen den Stoffwechsel anzukurbeln, Diabetes zu lindern und sogar beim Abnehmen zu helfen. Aber was steckt wirklich hinter diesem Trend? Kann der Haferbrei tatsächlich so viel?

Hafer: Ein echtes Superfood

Zweifellos ist Hafer ein echtes Superfood. Die Flocken stecken voller wertvoller Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Sie liefern langkettige Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel konstant halten und lange satt machen. Dazu enthalten sie Beta-Glucan, einen löslichen Ballaststoff, der die Darmflora unterstützt und Cholesterin sowie Blutzucker senken kann.

Die Haferkur im Detail

Die Haferkur ist simpel: Drei Tage lang gibt es morgens, mittags und abends nichts anderes als Haferbrei. Zubereitet wird er aus 75 Gramm Haferflocken, die mit 300 bis 500 Milliliter Wasser oder fettfreier Brühe aufgekocht werden. Wer mag, kann die Flocken auch über Nacht in kaltem Wasser quellen lassen. Um den Geschmack zu verbessern, darf der Brei mit Gewürzen verfeinert werden.

Pro Tag sind zusätzlich 100 Gramm kohlenhydratarmes Gemüse und 50 Gramm zuckerarmes Obst erlaubt. Dazu kommen zwei Liter Wasser oder ungesüßter Tee. Zucker und Fett sind hingegen tabu.

Verspricht die Haferkur zu viel?

Die Studienlage zur Haferkur ist dünn. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass Hafer die Blutzuckerwerte und die Insulinresistenz verbessern kann, aber diese basieren meist auf kleinen Studien mit wenigen Teilnehmern. Langfristige Effekte und die Auswirkung auf die Gesundheit wurden bislang nicht ausreichend untersucht.

Experten warnen zudem davor, die Haferkur ohne ärztlichen Rat durchzuführen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Diabetes, die Insulin spritzen oder Medikamente einnehmen.

Fazit: Hafer ja, Haferkur vielleicht

Hafer ist ohne Zweifel ein gesundes Lebensmittel, das in jede Ernährungsweise gehört. Ob die Haferkur jedoch den erhofften Nutzen bringt, ist fraglich. Die Studienlage ist dünn und die langfristigen Auswirkungen sind ungewiss.

Wer seinen Stoffwechsel ankurbeln und gesünder leben möchte, kann auf die Haferkur verzichten und stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten setzen. Haferflocken können dabei natürlich als leckeres und sättigendes Frühstück oder als Basis für andere Gerichte dienen.

Tipp: Probieren Sie doch einfach mal ein leckeres Haferflocken-Rezept aus! Im Internet finden Sie zahlreiche Inspirationen.

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