Die Nebennieren, unsere kleinen Stressmanager, sitzen direkt über den Nieren. Doch manchmal gesellen sich ungebetene Gäste in Form von Tumoren dazu. Was diese „Nebennieren-Baustellen“ auslösen können und wie man sie wieder loswird, erfahren Sie hier.
Von harmlosen Wucherungen bis bösartigen Besuchern
Die meisten Nebennierentumore sind zum Glück harmlos und gutartig. Doch auch sie können für Unruhe im Körper sorgen, wenn sie Hormone im Übermaß produzieren. Je nachdem, welche Hormone betroffen sind, können verschiedene Krankheitsbilder entstehen:
Das Cushing-Syndrom: Mondgesicht und Stiersnacken inklusive
Zu viel Cortisol, das Stresshormon, bringt beim Cushing-Syndrom den Stoffwechsel durcheinander. Die Folge: typische Symptome wie ein rundes „Mondgesicht“, üppige Fettpolster am Bauch, dünne Arme und Beine sowie Muskelschwäche.
Das Conn-Syndrom: Kaliummangel und Blutdruck auf Hochtouren
Ein Übermaß an Aldosteron, dem Salzsteuerungs-Hormon, führt beim Conn-Syndrom zu Kaliummangel und Bluthochdruck. Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Muskelschwäche und ständiger Durst.
Das Phäochromozytom: Wenn der Körper Dauerstress hat
Ein Phäochromozytom im Nebennierenmark produziert Adrenalin und Noradrenalin im Übermaß. Das Resultat: Dauerstress mit Bluthochdruck, Schweißausbrüchen, Herzrasen, Angstzuständen und Kopfschmerzen.
Das Nebennierenkarzinom: Der seltene, bösartige Tumor
Das Nebennierenkarzinom ist zwar der häufigste bösartige Tumor der Nebennieren, aber zum Glück auch der seltenste. Je nach Hormonproduktion kann es Symptome der anderen Krankheitsbilder verursachen, aber auch zu Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen führen.
Diagnose und Therapie: Den Übeltätern auf der Spur
Mittels Blut- und Urintests, Ultraschall und Computertomographie können Tumore in den Nebennieren meist gut erkannt werden. Die Behandlung hängt von der Art und Größe des Tumors sowie den Symptomen ab. Gutartige Tumore müssen oft nur beobachtet werden, während bösartige Tumore operativ entfernt werden müssen. Hormonbildende Tumore können zudem medikamentös behandelt werden.
Fazit: Bei verdächtigen Symptomen zum Arzt
Obwohl Nebennierentumore relativ selten sind, sollten Sie bei typischen Symptomen einen Arzt aufsuchen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser die Heilungschancen. Und denken Sie daran: Auch kleine „Baustellen“ im Körper können große Auswirkungen haben.