Schlafentzug: Ab wann wird es richtig gefährlich?

Hanan Carlsson

"Ich schlafe einfach zu wenig!" – Diesen Satz hört man von vielen Arbeitnehmern, die mit Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen haben. Aber was passiert eigentlich, wenn wir dauerhaft zu wenig schlafen? Und ab wann wird es wirklich gefährlich?

Kurzfristig macht Schlafmangel zwar müde, ist aber meist harmlos. Wenn man mal ein oder zwei Monate schlecht schläft, weil man zum Beispiel viel Stress hat oder auf Reisen ist, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Der Körper holt den verlorenen Schlaf meist in den nächsten Nächten wieder auf.

Problematisch wird es allerdings, wenn der Schlafmangel chronisch wird. Das heißt, wenn man über einen längeren Zeitraum von fünf Jahren oder länger weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft. In diesem Fall steigt das Risiko für verschiedene Krankheiten deutlich an. Dazu gehören:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Stoffwechselerkrankungen: Diabetes Typ 2
  • Krebs: insbesondere Brustkrebs und Darmkrebs
  • Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angststörungen

Wie viel Schlaf braucht der Mensch eigentlich?

Die meisten Menschen brauchen zwischen sieben und acht Stunden Schlaf pro Nacht, um sich tagsüber ausgeruht und leistungsfähig zu fühlen. Diesen Bereich bezeichnet man auch als Wohlfühlschlaf.

Es gibt aber auch Menschen, die von Natur aus weniger Schlaf benötigen. Diese sogenannten Kurzschläfer kommen mit fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht aus, ohne tagsüber müde zu sein. Sie brauchen auch kein Nickerchen am Mittag. Kurzschläfer sind allerdings eher die Ausnahme.

Am anderen Ende der Skala befinden sich die Langschläfer. Diese Menschen brauchen neun bis neuneinhalb Stunden Schlaf pro Nacht, um sich fit zu fühlen.

Woher weiß ich, ob ich ein Kurzschläfer, Normalschläfer oder Langschläfer bin?

Die beste Möglichkeit, um herauszufinden, wie viel Schlaf man braucht, ist, auf seinen Körper zu hören. Experimentieren Sie ein bisschen und finden Sie heraus, wie viele Stunden Schlaf Sie brauchen, um sich am nächsten Tag ausgeruht und energiegeladen zu fühlen.

Tipp: Achten Sie auf ein regelmäßiges Schlafrhythmus und eine gute Schlafhygiene. Das bedeutet, dass Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett gehen und wieder aufstehen sollten, auch am Wochenende. Vermeiden Sie außerdem Koffein und Alkohol am Abend, und sorgen Sie für ein Schlafzimmer, das dunkel, ruhig und kühl ist.

Wenn Sie trotz guter Schlafhygiene unter Schlafstörungen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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