Möbel und andere Holzgegenstände entwickeln im Laufe der Jahre einen ganz besonderen Charme. Diese einzigartige Optik kannst du auch ganz einfach künstlich erzeugen! In unserem Ratgeber "Holz altern lassen – So bekommen deine Möbel ein nostalgisches Aussehen" haben wir dir bereits einige Tipps verraten. Heute möchten wir uns auf die Behandlung mit speziellen Farben und Lacken sowie die richtige Streichtechnik konzentrieren.
Alte Farbe blättert ab: So entsteht der Vintage-Look
Altes Holz trägt oft die Spuren der Zeit in Form von abgeblätterter Farbe. An einigen Stellen kommt die darunterliegende Farbschicht oder sogar das Holz selbst zum Vorschein. Diesen Effekt kannst du ganz einfach imitieren, indem du das Holz zunächst zweimal in verschiedenen Farben streichst. Nach dem Trocknen der oberen Farbschicht bearbeitest du diese mit einem Werkzeug deiner Wahl, um gewollte Abnutzungen zu erzeugen. Schleifpapier eignet sich hierfür hervorragend. Alternativ kannst du auch einen Reiß- oder Krakelierlack verwenden, der an einigen Stellen von selbst Risse bildet und deinem Möbelstück so ein antikes Aussehen verleiht. Wo genau der Lack reißt, lässt sich allerdings nicht beeinflussen. Du darfst dich also auf eine Überraschung freuen! Probiere den Reißlack am besten vorher an einem Reststück Holz aus.
Anleitung für die Verwendung eines Reiß- oder Krakelierlacks:
- Streiche das Holz zunächst mit einer Farbe oder einem Lack in deiner Wunschfarbe. Achte beim Kauf der beiden Produkte darauf, dass sie miteinander kompatibel sind. Es gibt beispielsweise spezielle Reißlacke für Acrylfarben.
- Sobald der erste Anstrich trocken, aber noch leicht klebrig ist, kannst du den Krakelierlack auftragen. Verstreiche ihn nicht, sondern lasse ihn einfach auf dem Holz verlaufen. Je dicker die Lackschicht, desto deutlicher werden die Risse.
Möbel verschönern mit Kreidefarbe: So einfach geht’s
Kreidefarbe verleiht Holz ebenfalls einen antiken Look und sorgt für eine matte, leicht staubige Optik. Erhältlich ist sie in neutralen Farben wie Grau und Weiß sowie in zahlreichen Pastelltönen. Sanfte Töne dominieren bei dieser Farbe.
So funktioniert’s:
- Kreidefarbe haftet besser auf rauen Oberflächen. Schleife das Holz daher nicht zu glatt oder raue glattes Holz mit grobem Schleifpapier etwas an. Dies sorgt nicht nur für eine bessere Haftung, sondern lässt das Holz auch älter aussehen. Entferne den Schleifstaub mit einem feuchten Lappen und lasse das Holz anschließend gut trocknen.
- Ein Anstrich mit einer Grundierung kann die Deckkraft der Kreidefarbe verbessern. Du kannst das Holz aber auch direkt damit streichen. Je nach Größe der Fläche verwendest du einen Pinsel oder eine Rolle.
- Ist die Kreidefarbe getrocknet und du bist mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden, streiche das Holz einfach ein zweites oder drittes Mal.
- Um künstliche Gebrauchsspuren zu erzeugen, entferne die Farbe an einigen Stellen mit feinem Schleifpapier. Wähle hierfür Stellen aus, die bei alten Möbeln häufig beschädigt sind, wie z. B. Kanten, Ecken oder bei Möbeltüren die Flächen rund um den Griff und das Schloss.
- Zum Schluss versiegelst du das Holz mit Wachs. Dies verhindert ein Abfärben und erleichtert die Reinigung, da du eine gewachste Oberfläche einfach mit einem feuchten Lappen abwischen kannst. Trage das Wachs mit einem Tuch in Richtung der Maserung auf das Holz auf. Es benötigt einige Zeit zum Trocknen und kann anschließend mit einem trockenen Tuch poliert werden.
- Als Versiegelung eignet sich auch der bereits erwähnte Reißlack. Zu Kreidefarbe passt jedoch meist ein sanft schimmerndes Wachs besser, das deinen Möbeln einen eleganten Vintage-Look verleiht.
Mit diesen Tipps und Tricks verleihst du deinem Holz im Handumdrehen einen neuen, antiken Look und zauberst eine gemütliche Atmosphäre in dein Zuhause!