Müde und schlapp nach dem Aufstehen? Ein Griff zum Kaffee scheint da die naheliegende Lösung zu sein. Doch aufgepasst, liebe Morgenmuffel! Wusstet ihr, dass der Zeitpunkt eures ersten Koffeinschubs entscheidend für seine Wirkung ist? Tatsächlich kann es sogar kontraproduktiv sein, direkt nach dem Aufstehen zu koffeinieren.
Warum ist das so? Unser Körper hat seinen eigenen Rhythmus, den sogenannten circadianen Rhythmus. Dieser steuert unter anderem unseren Schlaf-Wach-Zyklus. Morgens, wenn wir aufwachen, steigt unser Cortisolspiegel an. Cortisol, oft als Stresshormon bekannt, sorgt dafür, dass wir munter werden. Zu diesem Zeitpunkt ist der Koffeinspiegel im Körper noch niedrig und Adenosin, unser "Müdemacher", hat sich noch nicht angesammelt.
Greift man nun direkt zum Kaffee, blockiert das Koffein die Rezeptoren für Adenosin, bevor es überhaupt wirken kann. Die Folge: Der natürliche Wachheitsschub durch Cortisol wird unterdrückt und der Koffeinkick ist nur halb so stark.
Langfristig kann diese Gewohnheit sogar dazu führen, dass der Körper die natürliche Cortisolausschüttung gar nicht mehr richtig wahrnimmt und man ohne Koffein gar nicht mehr wach wird. Ein Teufelskreis entsteht: Man braucht immer mehr Koffein, um die gleiche Wirkung zu erzielen, und wird gleichzeitig immer empfindlicher gegenüber den negativen Nebenwirkungen wie Nervosität, Unruhe und Schlafstörungen.
Was also tun? Experten empfehlen, mit dem ersten Kaffee oder Energydrink 90 bis 120 Minuten zu warten. So kann der Körper seinen natürlichen Cortisolspiegel aufbauen und das Koffein entfaltet seine optimale Wirkung. Am besten eignen sich dafür übrigens Upsters, Koffeinbonbons, die über die Mundschleimhaut aufgenommen werden und so besonders schnell wirken.
Versucht es doch mal aus! Die ersten 90 Minuten nach dem Aufwachen ohne Koffein können zwar hart sein, aber ihr werdet mit einem längeren und effektiveren Wachheitsschub und einem besseren Energielevel belohnt. Und wenn der Kaffee dann endlich kommt, schmeckt er gleich doppelt so gut!
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