Rheuma und Ernährung: Brauche ich Nahrungsergänzungsmittel?

Simon Mosses Simon

Entzündung und Nährstoffbedarf: Was Rheumatiker wissen müssen

Rheuma ist eine chronische Erkrankung, die mit Gelenkschmerzen, Entzündungen und Steifheit einhergeht. Aber wussten Sie, dass Rheuma auch Ihren Nährstoffbedarf beeinflusst?

Erhöhter Nährstoffbedarf bei Rheuma

Durch die chronische Entzündung haben Menschen mit Rheuma einen höheren Bedarf an bestimmten Nährstoffen, wie zum Beispiel:

  • Antioxidantien (Vitamin C, E, Selen, Zink)
  • Vitamin D
  • Folsäure
  • Eisen
  • Kalzium
  • Magnesium

Nahrungsergänzungsmittel: Sinnvoll oder nicht?

Eine ausgewogene Ernährung kann den Nährstoffbedarf von Rheumatikern oft decken. In einigen Fällen kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln jedoch sinnvoll sein.

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

  • Vitamin-D-Mangel: Ein Mangel an Vitamin D ist bei Rheumatikern weit verbreitet. In diesem Fall kann die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten helfen, die Knochengesundheit zu verbessern und das Risiko von Stürzen zu verringern.
  • Folsäure-Mangel: Frauen im gebärfähigen Alter mit Rheuma sollten Folsäurepräparate einnehmen, um Missbildungen beim Fötus vorzubeugen.
  • Eisenmangel: Bei Rheumatikern, die mit bestimmten Medikamenten behandelt werden, kann ein Eisenmangel auftreten. In diesem Fall kann die Einnahme von Eisenpräparaten helfen, die Blutarmut zu bekämpfen.
  • Zinkmangel: Ein Mangel an Zink kann die Funktion des Immunsystems beeinträchtigen und die Entzündung verschlimmern. In diesem Fall kann die Einnahme von Zinkpräparaten hilfreich sein.

Wichtig: Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt.

Zu viel ist schädlich!

Die Einnahme von zu hohen Dosen an Nahrungsergänzungsmitteln kann sogar schädlich sein. Besprechen Sie daher mit Ihrem Arzt, welche Nahrungsergänzungsmittel für Sie sinnvoll sind und in welcher Dosierung Sie diese einnehmen sollten.

Ernährungstipps für Rheumatiker

Neben der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln können Rheumatiker auch mit einer gesunden Ernährung ihren Zustand verbessern.

Empfehlenswert sind:

  • Viel Obst und Gemüse: Obst und Gemüse enthalten viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien.
  • Vollkornprodukte: Vollkornprodukte liefern Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung wichtig sind.
  • Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie finden sich in fettem Fisch, Walnüssen und Leinsamen.
  • Olivenöl: Olivenöl enthält gesunde Fette, die die Entzündung lindern können.

Vermeiden sollten Sie:

  • Rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch: Rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch können die Entzündung verschlimmern.
  • Zucker und Weißmehl: Zucker und Weißmehl fördern die Entzündung im Körper.
  • Alkohol: Alkohol kann die Gelenkschmerzen und die Steifheit verschlimmern.

Mit einer gesunden Ernährung und der richtigen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln können Sie Ihre Rheumaerkrankung besser in den Griff bekommen und Ihre Lebensqualität verbessern.

Weitere Informationen:

Autor: Prof. Dr. med. Olaf Adam, Internist und Ernährungsmediziner

Hinweis: Dieser Text dient lediglich der Information und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt.

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