Hast du schon mal davon gehört, dass ein Baum so giftig sein kann, dass er dir sogar bei Regen schaden kann? Ja, richtig gelesen! Der Manchinelbaum, auch bekannt als "Todesapfel", trägt diesen furchterregenden Namen nicht umsonst. In diesem Artikel tauchen wir ein in die faszinierende, aber gleichzeitig gefährliche Welt dieses giftigen Gewächses.
Harmloser Schein trügt: Der Apfel des Todes
Auf Fotos sieht der Manchinelbaum (Hippomane mancinella) eigentlich harmlos aus. Seine kleinen, grünen Früchte könnten glattweg als Äpfelchen durchgehen. Doch in der Karibik und den Florida Everglades tragen sie einen deutlich treffenderen Namen: "Manzanilla de la muerte" – Äpfelchen des Todes.
Seit über zehn Jahren hält dieser Baum den traurigen Rekord im "Guinness World Records"-Buch: als giftigster Baum der Welt! Sein milchiger Saft, der in allen Teilen der Pflanze steckt, verursacht bei Kontakt mit der Haut schmerzhafte Entzündungen und Blasen. Gelangt er gar ins Auge, kann es sogar zu temporärer Erblindung kommen.
Ein Biss kann tödlich sein!
Doch damit hört der Schrecken noch lange nicht auf. Selbst ein einziger Biss in eine der apfelähnlichen Früchte kann zum Tod führen. Unwissende Opfer berichten von Blasenbildung im Mund, starken Schmerzen und extremen Schluckbeschwerden.
Um Menschen vor diesem tückischen Baum zu schützen, werden Stämme mittlerweile häufig mit einem roten Streifen markiert oder mit Warnschildern versehen.
Regen und Rauch: Verdoppelte Gefahr
Als wäre das alles noch nicht genug, birgt der Manchinelbaum auch bei Regen Gefahr. Denn seine Giftigkeit kennt keine Grenzen. Selbst Regentropfen, die nur winzige Mengen des milchigen Safts enthalten, können beim Kontakt mit der Haut Blasen verursachen.
Der Grund dafür liegt im Naturstoff Phorbol. Studien deuten darauf hin, dass dieser die heftigen Entzündungen durch den Saft auslöst. Da Phorbol nicht wasserlöslich ist, bleibt das Gift auch bei Regen wirksam.
Verbrenne niemals einen Manchinelbaum!
Solltest du jemals in die Verlegenheit geraten, einen Manchinelbaum fällen zu müssen, vergiss eines auf keinen Fall: Verbrenne ihn niemals! Der Rauch, der dabei entsteht, kann zu vorübergehender Erblindung führen.
Eine tödliche Geschichte
Die extreme Giftigkeit des Manchinelbaums war schon den frühen Bewohnern Floridas bekannt. Überlieferungen besagen, dass der spanische Entdecker Juan Ponce de León im Jahr 1521 in einer Schlacht nahe des Charlotte Harbor (Florida) von einem Pfeil getroffen wurde, der mit dem Gift des Manchinelbaums getränkt war. De León überlebte den Angriff nicht und verstarb kurze Zeit später.
Fazit: Bewundern ja, anfassen niemals!
Der Manchinelbaum ist ein faszinierendes, aber gleichzeitig furchterregendes Gewächs. Seine extreme Giftigkeit macht ihn zu einem der gefährlichsten Bäume der Welt. Bewundern kann man ihn aus sicherer Entfernung, aber anfassen sollte man ihn auf keinen Fall!