Jeder kennt sie, jeder hasst sie: Pickel! Diese kleinen, lästigen Unreinheiten auf unserer Haut können uns zur Verzweiflung treiben. Doch was tun, wenn der Drang zum Ausdrücken fast unerträglich wird? Sollten wir den Pickel bekämpfen oder lieber in Ruhe lassen?
Die Haut und ihre Talgdrüsen: Ein komplexes System
Unsere Haut produziert ein eigenes Fett, den sogenannten Talg. Dieser dient als Schutzschild und hält unsere Haut geschmeidig. Doch manchmal gerät dieses System aus dem Gleichgewicht. Die Talgdrüsen produzieren zu viel Talg, oder die Poren verstopfen durch Verhornungen. In diesem Fall entstehen Mitesser, die entweder geschlossen oder offen sein können. Offene Mitesser haben einen typischen schwarzen Punkt, da der Hautfarbstoff Melanin mit der Luft reagiert.
Pickel: Die Entzündung der Mitesser
Wenn sich in den Mitessern Bakterien ansammeln, kommt es zur Entzündung und der ungeliebte Pickel entsteht. Je nach Aussehen werden Pickel auch als "Papeln" (kleine Knötchen) oder "Pusteln" (mit Eiteransammlung) bezeichnet. Im Gesicht, Dekolleté, auf dem Rücken und der Schulter finden Mitesser und Pickel besonders günstige Bedingungen, da dort die Talgdrüsen besonders aktiv sind.
Pubertät und Akne: Hormoneller Ausnahmezustand
Die hormonellen Umstellungen in der Pubertät kurbeln die Talgproduktion ordentlich an. Das Resultat: Jugendliche und junge Erwachsene leiden besonders häufig unter Akne. Aber Achtung: Nicht jeder Pickel auf der Stirn ist gleich Akne. Mitesser und Pickel sind meist harmlos und verschwinden von selbst. Bei Akne hingegen sind die Pickel hartnäckig, entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und können zu Narben führen. Die Hautkrankheit kann verschiedene Formen annehmen, von leicht bis schwer, nicht-entzündlich bis entzündlich.
Pickel ausdrücken: Ja oder Nein?
Die große Frage: Drücken oder nicht? Grundsätzlich raten Dermatologen davon ab, Pickel selbst auszudrücken. Das Risiko für Entzündungen, Narbenbildung und die Verschlimmerung der Akne ist einfach zu groß.
Wann darf man Pickel ausdrücken?
In Ausnahmefällen kann das Ausdrücken von Pickeln aber sinnvoll sein. Zum Beispiel, wenn der Pickel sehr groß und schmerzhaft ist oder kurz vor dem Platzen steht. Wichtig ist dabei aber, die richtige Vorgehensweise zu beachten:
So geht’s richtig: Pickel ausdrücken
- Hände waschen: Zuerst die Hände gründlich mit Seife und Wasser waschen, um eine Übertragung von Bakterien zu vermeiden.
- Desinfektion: Den Pickel und die Umgebung mit einem desinfizierenden Mittel sterilisieren.
- Nadel sterilisieren: Eine sterile Nadel verwenden, um die Spitze des Pickels vorsichtig anzupieksen.
- Druck ausüben: Leichten Druck auf den Pickel ausüben, um den Eiter herauszudrücken.
- Nachbehandlung: Die Stelle nach dem Ausdrücken erneut desinfizieren und mit einem antiseptischen Tuch abtupfen.
Fazit: Lieber Finger weg vom Pickel!
Auch wenn der Drang zum Ausdrücken manchmal groß ist, ist es in den meisten Fällen besser, den Pickel in Ruhe zu lassen. So kann er schneller abheilen und das Risiko von Entzündungen und Narbenbildung wird minimiert.
Tipp: Mit einer guten Hautpflege routine und den richtigen Produkten kann man Mitessern und Pickeln vorbeugen und für ein reineres Hautbild sorgen.
Und remember: Pickel sind normal und gehören zum Leben dazu. Also Kopf hoch und nicht verzweifeln!